Möbel und mehr im Fairkauf-Hof in Scharnhorst
Kleidung und Kleinteile für den Haushalt, gebraucht und zu günstigen Preisen, das findet man im Dortmunder Nordosten zum Beispiel bei Jacke wie Hose im EKS. Doch was ist mit Möbeln und Hausrat?
Der Fairkauf-Hof am Henningsweg 6 an der Droote schließt nun diese Lücke, und zwar mit einer pfiffigen Idee: Neben den üblichen Spenden von Privatleuten, die ihre Couchgarnitur, den Wohnzimmerschrank oder die Einbauküche gegen ein neueres Modell ersetzt haben, finden sich im Fairkauf-Hof auch Spenden von Möbelhäusern.
Freunde beispielsweise einer skandinavischen Möbelkette finden in dem ehemaligen Aldi-Markt am Rande von Scharnhorst auch sogleich alte Bekannte wieder: "Das ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten", führt Werkhof-Abteilungsleiter Jan-Dirk Hedt die neue Idee aus.
"Die Möbelhäuser sparen sich die teure Entsorgung von Lagerbeständen, von Reklamationen oder von B-Ware, der Käufer findet so gut wie neuwertige Artikel zu einem günstigen Preis hier, und wir können unser Angebotsspektrum ständig vergrößern." Derzeit liegt das Verhältnis von Einzelspenden und von Spenden der umliegenden Möbelhäuser bei etwa 50 zu 50 Prozent.
Obendrein bringt die Weiterverwertung mehr Nachhaltigkeit, schont die Umwelt, und der Recycling- und Upcyclinggedanke wird auch noch gestärkt.
Eröffnet wurde das neue Geschäft im März des Jahres. Betrieben wird es vom Projekt Werkhof, das in Scharnhorst schon mit dem Werkhof und in Derne mit der Zeche Zukunft aktiv ist. Vorbild für das Fairkaufhaus war das Sozialkaufhaus in Schwerte, das dort schon länger existiert.
Neben den Möbelspenden aus verschiedenen Quellen gibt es auch Einzelstücke, die in den projekteigenen Werkstätten von Jugendlichen in Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen im wahrsten Sinne des Wortes aufemöbelt wurden. "Manchmal machen wir aus drei Schränken einen, und wir haben ein paar Spezialisten, die haben ein Händchen dafür, aus den alten Möbeln alles rauszuholen. Auch die Wünsche der Kunden können wir dabei berücksichtigen."
Möglich ist das Angebot durch den Einsatz von Mitarbeitern, die sich beispielsweise in Qualifizierungsmaßnahmen des Jobcenters befinden. Deren Kundinnen und Kunden haben die Möglichkeit, im Fairkaufhaus eine Arbeitsgelegenheit auszuüben. 25 Mitarbeiter arbeiten insgesamt in zwei Schichten im Haus.
Wie funktioniert die Möbelspende nun genau? Wer etwas spenden möchte, sollte sich beim Fairkauf-Hof melden, zum Beispiel unter Tel: 72999040, E-Mail: info@fairkauf-hof.de. "Wir machen dann einen Hausbesuch, gucken uns die Stücke an und entscheiden, ob wir sie weiterverkaufen können. In der Regel nach drei bis fünf Tagen werden die Möbel dann beim Spender abgeholt.
Bei nachgewiesener Bedürftigkeit, zum Beispiel für Inhaber eines Dortmund-Passes, BaFög-Empfänger oder Rentner mit kleinem Budget gibt es auf den Ladenpreis noch einmal 25 Prozent Rabatt, und auch die Anlieferung und der Aufbau der Möbel ist für einen kleinen Betrag möglich.
Das Projekt ist durchaus auf Dauer angelegt, der Bedarf ist da, so Hedt. Nicht nur Geringverdiener und beispielsweise Flüchtlinge finden den Weg ins Fairkaufhaus. Auch und gerade Käufer, die besondere Einzelstücke suchen, werden bei uns fündig."
Geöffnet ist das kleine Kaufhaus am Ende des Henningswegs mit Blick auf die Greveler Felder montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr, samstags von 9 bis 14 Uhr. Neben Großmöbeln aller Art finden sich auf rund 400 Quadratmetern Verkaufsfläche auch Elektrogeräte, Teppiche, Hausrat, Geschirr, Bücher und Wohntextilien.
Info:
Der Werkhof ist eine Bildungseinrichtung, die sowohl im Übergang von der Schule in die Arbeitswelt, als auch in der Arbeitsmarktförderung als Bildungs- und Beschäftigungsträger aktiv ist.
Im Sozialkaufhaus werden gebrauchte und gespendete Möbel für Menschen mit geringem wirtschaftlichen Möglichkeiten angeboten.
Im Rahmen der Projektrealisierung wurden mit Hilfe des Dortmunder Jobcenters geförderte Arbeitsplätze eingerichtet.
Weitere Infos im Internet unter www.fairkauf-hof.de
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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