Neubaugebiet Wulfen: Bauboom am Bückelsberg
Es tut sich was in Altwulfen: Nach 15 Jahren wird wieder ein Baugebiet ausgewiesen. Die neue Fläche am Kreuzungspunkt von Bückelsberg und Orthöver Weg soll 45 Familien eine neue Heimat geben.
Der erste Spatenstich wird immer von Menschen gemacht, die dafür zu gut angezogen sind: Mit der symbolischen Geste übergaben gut gelaunte Vertreter von Politik, Verwaltung und der Immobiliengesellschaft das neue Baugebiet seiner Bestimmung. Mit der hochgeworfenen Erde gaben sie das Startsignal für die künftige Bebauung, die aber weit weniger von der Freifläche in Anspruch nehmen wird, als Kritiker zuvor befürchtet hatten.
So hatten es seit dem Bekanntwerden der ersten Planungen Stimmen aus der Bevölkerung gegeben, die vor der Zerstörung des Naturraums "Linnert" gewarnt hatten. Einer der prominentesten Gegner war das 2012 verstorbene Wulfener Urgestein Willi Duwenbeck, der sich viele Jahre im Heimatverein engagierte und in den Baumaßnahmen eine unzulässige Veränderung des dörflichen Charakters vermutet hatte: "Hier soll schrittweise diese Naturfläche, altes Wulfener Bauernland, der Ausweitung des Wohngebietes im Wulfener Süden zugeführt und damit für immer zerstört werden."
Die nun eingeleiteten Planungen scheinen die Befürchtungen nicht zu erfüllen. Nur ein kleiner Teil der Ackerfläche im Linnert ist für die Bebauung mit Einzel- und Doppelhäusern vorgesehen, und die Planer haben Wert auf eine lockere Bebauung mit großen Grünflächen gelegt. "Etwa ein Viertel der gesamten Fläche besteht aus öffentlichen Grün- und Platzflächen" heißt es in der Beschreibung der ausführenden WGZ Immobilien + Treuhand GmbH aus Münster. Zudem schmiegen sich 24 der 45 Grundstücke an den Orthöver Weg, die restlichen sollen durch eine gepflasterte Spielstraße erschlossen werden. Rund 50 Bäume sollen im neuen Baugebiet gepflanzt werden.
Die Nachfrage nach Wulfener Bauland sei vorhanden, bestätigt Heinz-Wilhelm Borgmann, der als Mitarbeiter der Volksbank Immobiliengesellschaft schon 15 Grundstücke reservieren lassen oder verkaufen konnte. Dabei komme die Nachfrage vor allem von Wulfener Familien, die auf der Suche nach einer nahen Baufläche sind. Die Verantwortlichen gehen aber davon aus, dass sich aber auch noch andere Bauherren ins südliche Münsterland locken lassen. „Sobald Kanal und Baustraße fertiggestellt und freigegeben sind, können die Bauherren sofort mit ihren Bauvorhaben beginnen, sodass hier noch vor dem Sommer die ersten Kräne kreisen sollten“, hofft Dr. Alfred Locklair, Geschäftsführer der WGZ.
Die Stadt Dorsten erhofft sich von dem neuen Bauland Impulse für die heimische Wirtschaft. Rund 12 Millionen Euro Investitionsvolumen seien für die Hochbaumaßnahmen veranschlagt, erklärt die WGZ. „Dieses Baugebiet wird die Attraktivität des gewachsenen Stadtteils Alt-Wulfen nochmals erhöhen“, hofft Dorstens Bürgermeister Lambert Lütkenhorst.
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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