Der Adler ist gelandet: Greifvögel im Central-Kino

28. Februar 2016
17:30 Uhr
Central Kino, 46284 Dorsten
Falkner Pierre Schmidt war mit seinem Weißkopfseeadler „Alaska“ zu Gast im Central-Kino, um für seinen neuen Dokumentationsfilm zu werben.
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  • Falkner Pierre Schmidt war mit seinem Weißkopfseeadler „Alaska“ zu Gast im Central-Kino, um für seinen neuen Dokumentationsfilm zu werben.
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Ein Adler im Kino? Ja, aber wer jetzt an den „Hobbit“ denkt liegt falsch. Denn am Montag ertönte lautes Adlergeschrei im Central-Kino Dorsten. Besser als THX, Dolby Sorround oder Digital: Diese Adlerschreie waren echt.

Die Besucher des Kinos ahnten nicht, was während ihrer Filmvorstellungen vor den geschlossenen Türen von statten ging. Um 16.30 Uhr, noch mitten in den Vorführungen, ließ der Falkner Pierre Schmidt seinen Weißkopfseeadler „Alaska“ durch die Eingangshalle des Kinos fliegen.

Aufgeregt war der Adler und strotzend vor Energie, als Schmidt ihn aus seinem Wagen holte. Zum ersten Mal hallten an diesem Tag wohl die Rufe eines Weißkopfseeadlers durch die Holsterhausener Straßen. Fast ohrenbetäubend laut schrie Alaska. „So kommuniziert er mit mir“, sagte Schmidt während er stolz auf seinen Schützling blickte. Man erkannte schnell, dass nicht nur Schmidt an seinem Adler hing; auch Alaska schien seinen menschlichen Paten sehr zu mögen. Ein Ruf genügte und schon flatterte er los. Entweder zu seiner Assistentin oder zurück auf den Arm des Falkners. Zugegeben: Ein kleiner Leckerbissen war für Alaska als Belohnung immer drin, aber es schien doch sehr danach, dass ihn die Stimme des Vogelvaters lockte.

Danach zeigte er, dass jeder ein Händchen für Greifvögel haben kann: Jeder willige Anwesende durfte den Vogel einmal auf den Arm nehmen. Trotz des lauten Geschreis wirkte der Adler auf den Armen der „Fremden“ alles andere als verängstigt. Majestätisch krallte er sich in dem Leder des Falknerhandschuhs fest und ließ sich aus der Hand füttern. Auch als ein paar nichtsahnende Kinder für einen Kinobesuch hereinkamen, zeigte sich der Raubvogel äußerst gelassen. Aus nächster Nähe durften die Kleinen das Tier betrachten und sogar für ein Foto mit ihm posieren.

Grund für den Besuch des Falkners war sein Dokumentarfilm „Adlergeflüster – Faszination Falknerei“, der am Sonntag, 28. Februar, um 17.30 Uhr im Central Kino gezeigt wird. Auch dann wird er samt Team und einem seiner Vögel vor Ort sein um den Besuchern Frage und Antwort zu stehen und ihnen live eine Show darzubieten. Wer möchte darf auch mal einen der Greifvögel halten.

„Durch das Kennenlernen kommt das Schützen lernen“

Seit 2015 sein Film veröffentlicht wurde, tourt Schmidt schon so durch Deutschland. Auf diese Weise will er sein Publikum begeistern und den Menschen die Notwendigkeit von Natur- und Artenschutz nahe bringen. „Durch das Kennenlernen kommt das Schützenlernen“, lautet seine Philosophie. „Mit dem Film konnten wir einfach Großartiges bewirken“, schwärmte der Falkner. Durch seine Dokumentation konnte beispielsweise ein riesiges Gebiet in Afrika unter Naturschutz gestellt werden. „Wenn man so etwas schafft, fühlt man sich wie der Kaiser von China. Als wäre man 20 Meter groß und 7 Meter breit.“

Zwei Jahre wurde er von seinem Kamerateam und dem Regisseur Andreas Ewels um die Welt begleitet. Entstanden ist ein bildgewaltiger Dokumentarfilm, der die Falknerei auf völlig neue Weise beleuchtet und Bilder zeigt, die man so noch nicht gesehen hat. Spezielle High-Speed Aufnahmen der Raubvögel sorgen für das gewisse Maß an Action. Und auch an Spannung mangelt es nicht. Für den Schutz der anmutigen Vögel begab sich Schmidt und seine Mitstreiter oft in Gefahr; in Kenia zum Beispiel fielen sogar Schüsse auf einen seiner Begleiter.

Die Qualitäten des Filmes erkannte auch die Arbeitsgemeinschaft „Internationale Filmwettbewerbe“, die den Film mit dem ersten Platz in der Kategorie Dokumentation mit einem Sonderpreis gekrönt hat. Die Besucherzahlen seiner Vorführungen sprechen ebenfalls für sich: In Gelsenkirchen, Köln, Frankfurt, oder Bochum beispielsweise füllten sich die Kinosäle, wenn Schmidt und seine Adler dort auftauchen. Sogar in Altenheimen und für Asylanten wurde der Film bereits vorgeführt. Obwohl nicht immer alle die deutsche Sprache verstanden, waren die meisten wohl begeistert. „Dieses Thema spricht seine eigene Sprache“, so Schmidt.

Wer sich dieses Event am 28. Februar also nicht entgehen lassen will, sollte sich schon einmal Karten sichern. Erwachsene können die Karten für 12 Euro, Kinder für 10 Euro an der Kinokasse, Borkener Straße 137, unter Tel.: 02362/94930 oder auf kinodorsten.de kaufen.

Doch auch wer keine Zeit hat, muss sich nicht grämen. Die Doku kann online für 15 Euro auf DVD erworben werden. Wer abseits des Kinos einmal auf Tuchfühlung mit Schmidts Greifvögeln kommen will, kann das in seiner Greifvogelstation in Erfstadt-Gymnich bei Köln tun. Auf falknerei-schloss-gymnich.de können verschiedene Angebote gebucht werden.

Text: David Fröhlich

Autor:

Olaf Hellenkamp aus Dorsten

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