Opel-Bochum: Girsky droht Schließung für 2014 an

Um 14 Uhr möchte Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel (l.) die Bochumer Belegschaft informieren. Mit auf dem Bild: der zweite Vorsitzende, Murat Yaman. Foto: Opel
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Wie Steve Girsky, Aufsichtsratsvorsitzender der Adam Opel AG, heute in einem Schreiben an die Mitarbeiter in Bochum bekannt gab, werde die Produktion am Standort nicht wie geplant 2016, sondern bereits zum Ende des kommenden Jahres eingestellt, sofern die Belegschaft nicht bereit sei, massive Lohnkürzungen hinzunehmen.

Man wolle sich an den bestehenden Standortsicherungsvertrag halten. „Dieser Vertrag läuft allerdings Ende 2014 aus. Die Zafira-Produktion in Bochum würde dann auch enden und zum 1. Januar 2015 würde die Fertigung in Bochum komplett eingestellt. Es ist geplant, dass die Produktion des F13-Getriebes noch in diesem Jahr ausläuft“, so Girsky.
Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel wird heute um 14 Uhr die Belegschaften in Bochum über den Verlauf und Inhalt der Verhandlungen informieren.
„Unerträglich und zynisch“ sei es, wie durch die angekündigte Schließung des Bochumer Opelwerkes die „Existenz ganzer Familien ausgelöscht“ werde, hatte Sahra Wagenknecht erst gestern das Vorgehen bei Opel-Bochum kommentiert. Die stellvertretende Vorsitzende der Partei „Die Linke“ hatte an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Solidarität statt Armut – Opel Bochum muss bleiben“ teilgenommen.
Dort, im Bochumer Jahrhunderthaus, wurde noch einmal deutlich herausgestellt: Von einer Werkschließung wären circa 5.000 Menschen direkt betroffen (darunter 300 Beschäftigte aus Castrop-Rauxel). Rechne man die Zulieferbetriebe mit ein, komme man – laut einer Studie der Uni Aachen – auf 45.000 von einem Arbeitsplatzverlust bedrohte Menschen.
Die geplante Werkschließung sei – so der Tenor der Veranstaltung – nur ein weiterer Schritt hin zu einer zunehmenden Verarmung der gesamten Region. „Was hier verloren geht, sind Arbeitsplätze, die ohnehin zunehmend rar werden: sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze“, so Wagenknecht. Dies konnte auch Holger Schelte vom Paritätischen Wohlfahrtsverband NRW bekräftigen. Der Armutsbericht, den der Paritätische Gesamtverband kurz vor Weihnachten vorgelegt hatte, zeige deutlich: Die Situation im Ruhrgebiet sei schon jetzt besorgniserregend. Besonders auffällig: Trotz einer sinkenden Arbeitslosenquote sei die Armut deutlich gestiegen. „Aus unserer Sicht ein Hinweis auf prekäre Beschäftigungsverhältnisse“, so Schelte.

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Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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