Saubere Arbeit: Kleingärtner räumten rund um ihre Anlage auf
Der frühe Vogel fängt den Wurm. Offiziell begann die stadtweite Aktion „Platzverweis dem Dreck“ am Samstag (25. März) um 10 Uhr, aber da sind die 14 Mitglieder des Kleingartenvereins Castrop-Rauxel Süd schon so gut wie fertig.
Ganz beachtlich sieht der Berg an illegal entsorgtem Müll aus, den sie neben dem Seiteneingang ihrer Anlage an der Bahnhofstraße angehäuft haben. „Vergangenes Jahr war es doppelt so viel“, sagen sie jedoch über ihre Ausbeute.
"An den beliebtesten Jagdrevieren lag diesmal wenig", hat Ralf Richter festgestellt. Dieter Eiba sieht es als hoffnungsfrohes Zeichen, dass der Berg diesmal kleiner ausfällt: „Das zeigt, dass die Leute wissen, wo der Abfall hingehört."
Trotzdem ist so einiges zusammengekommen, was die Kleingärtner rund um ihre Anlage zwischen Amtsgericht und Wilhelm-Kauermann-Seniorenzentrum gefunden haben: Mehrere blaue Abfallsäcke haben sie gefüllt und daneben halb zerrottete Holzlatten, zwei Autoreifen, einen Bastkorb, eine Bratpfanne, einen großen Eimer und Flaschen abgestellt.
Langlaufski und Autoreifen
Auch ein Paar Langlaufski befindet sich darunter. „Das war gestern Abend noch nicht da“, erzählt Klaus Pfefferkorn. Es habe nämlich genau wie der Reifen mit Alufelge genau dort gelegen, wo die Kleingärtner ihren gesammelten Abfall deponieren, bevor der EUV ihn später abholt. „Die Leute wissen ja, wann die Aktion ist und dass wir sammeln“, vermutet Pfefferkorn, dass jemand die Gunst der Stunde genutzt hat, um Ski und Reifen loszuwerden.
Jedes Jahr sind die Kleingärtner bei der Stadtputz-Aktion dabei, denn sie wollen, dass es im Umfeld ihrer Kleingartenanlage gepflegt und ordentlich aussieht. Manchmal würden Passanten schmunzeln. "Die denken sich wohl, dass da wieder welche unterwegs sind, die anderer Leute Dreck wegräumen, aber das stört mich nicht", erzählt Günter Hennig.
Auch Tadeusz Dwornicki und Roman Pandera packen mit viel Spaß mit an, um das Gelände vom Müll zu befreien. Aber ein bisschen ärgert es Pandera schon, dass manche Menschen zu faul seien, ihre Autoreifen auf dem Recyclinghof zu entsorgen. "Das ist Sondermüll. Der verrottet doch nicht." Ralf Richter schüttelt den Kopf angesichts der vielen Hundekotbeutel, die die Kleingärtner aus den Büschen hervorgeholt haben. "Die Leute schmeißen sie einfach irgendwohin."
"Wir heben alles auf, was man sieht."
Den Augen der Kleingärtner bleiben die Beutel aber nicht verborgen, und auch nach wesentlich kleinerem Müll wie Zigarettenkippen bücken sie sich. "Wir heben alles auf, was man sieht", so Richter.
Nach knapp anderthalb Stunden konnten die 14 Männer die Früchte ihrer Arbeit ernten. Denn dann konnten sie sich nicht nur über das saubere Umfeld ihrer Gartenanlage freuen, sondern auch über ein leckeres Frühstück im Vereinsheim, das einige ihrer Frauen zubereitet hatten.
Bilanz:
- Auch in diesem Jahr rief der EUV zur Sammelaktion "Platzverweis dem Dreck" auf. Diesmal beteiligten sich 24 Gruppen und Einzelpersonen mit rund 200 Erwachsenen sowie 100 Kindern daran.
- Insgesamt sammelten sie am Samstag (25. März) mehr als sieben Tonnen Müll im Stadtgebiet.
- Zahlreiche Schulen und Kitas waren zudem von Montag bis heute (27. bis 29. März) unterwegs.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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