Giganten am Himmel

Schon als Kind faszinierte Arthur Skibb die chinesische Drachenbaukunst. Foto: Thiele | Foto: Foto: Thiele
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Groß ist für Arthur Skibb nicht groß genug. Der Gelsenkirchener Drachenbaumeister, der beim diesjährigen Castroper Viktualienmarkt dabei war, bezeichnet sich selbst als „größenwahnsinnig.“ Seine selbstgebauten Drachen haben so große Formate und hohe Zugkräfte, dass ein Mensch sie gar nicht mehr halten kann.

Schon als Kind begeisterte sich Arthur Skibb für die chinesische Drachenbaukunst. „Später habe ich mich an die chinesische Botschaft in Bonn gewandt, um mehr Informationen über die Tradition zu erhalten“, erzählt er, bevor er 1982 zum ersten Mal nach Weifang in China reiste, wo er 1995 sechs Monate lang das Handwerk des Drachenbaus lernte.
Sein Meisterstück ist ein Drache als Drachen. 490 Meter betrug die Länge vom Kopf aus Seide und Bambus bis zum Schwanzende, bevor er ihn auf 250 Meter kürzte. Ein Quadratkilometer Fläche war nötig, um den Drachen überhaupt steigen lassen zu können. Auch die Zugkräfte der Scheiben, die den gesamten Schwanz entlang angeordnet sind, darf man nicht unterschätzen. „Halten kann man solch einen Drachen nicht“, so Arthur Skibb. Er verankert sie im Boden oder nutzt auch mal einen Traktor als Gegengewicht.
Ist der Drachen in der Luft, schwebt dessen Kopf etwa zehn Meter über dem Boden, während der Schwanz steil in den Himmel ragt – ganz so, als ob ein Drache vom Himmel hinabstiege, was er als Glücksbote in der chinesischen Mythologie auch tut.
Für Arthur Skibb ist sein Hobby längst zum Beruf geworden. 1988 machte er sich selbständig, führte zwei Geschäfte in Gelsenkirchen und Wuppertal, in denen er seine handgearbeiteten Drachen verkaufte, und bis heute organisiert der 65-Jährige Drachenfestivals in ganz Europa.
Rund 400 Drachen hat er zuhause. Auch westliche Modelle sind dabei, zum Beispiel Deltas, die blinken, und Schlittendrachen, wobei Arthur Skibb auch hier übliche Größen sprengt. Eines seiner Modelle hat eine Grundfläche von 250 Quadratmetern.
Einfache Deltas und Schlittendrachen baut er an einem Tag. Für chinesische Drachen, die er zudem handbemalt, braucht er länger. Zurzeit baut er eine Kobra, deren Kopf zwölf Meter Durchmesser haben wird. „Ich hoffe, 2013 fertig zu sein. Dann wären es drei Jahre Planungs- und Bauzeit“, so Arthur Skibb.

Schon als Kind faszinierte Arthur Skibb die chinesische Drachenbaukunst. Foto: Thiele | Foto: Foto: Thiele
Mit Elektronik ist dieser Delta versehen, den Arthur Skibb selbst gebaut hat. Der Drachen blinkt am Himmel und zeigt dabei verschiedene Leuchtbilder. Foto: Thiele | Foto: Foto: Thiele
Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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