Showdown im Heimathafen - JC 66 Bottrop empfängt Hertha Walheim zum Abstiegsduell
Der Wind steht günstig. Es ist Zeit für ein neues Abenteuer! Und dieses kann für die Bundesliga-Piraten des JC 66 Bottrop nur eines zum Ziel haben: Den Klassenerhalt perfekt machen.
Das Hinduell in den Playdowns haben die JC-Judoka am vergangenen Wochenende beim Kontrahenten Hertha Walheim bereits mit 9:5 für sich entscheiden können. Nun fehlen noch sechs siegreiche Kämpfe, um auch im nächsten Jahr in der stärksten Liga der Welt antreten zu dürfen. Und diese sollen am Samstag, 28. September, ab 16.30 Uhr (Kampfbeginn 17 Uhr) im Heimathafen Dieter Renz Halle unter Dach und Fach gebracht werden, wenn die Walheimer dort zum Rückkampf gastieren. Bottrops Trainer Sven Helbing spricht vorab über den Hinkampf und die Qualitäten seines Teams.
Sven, den Hinkampf habt Ihr mit 9:5 gewinnen können. Warst Du mit diesem Ergebnis zufrieden?
Sven Helbing:Ja, sehr sogar. Das ist ein gutes Resultat. Es ist weder zu hoch noch zu niedrig ausgefallen. Es ist definitiv eine Ansage. Hätten wir einen Kampf weniger gewonnen, würde das Ergebnis nun nur 8:6 lauten, das wäre dann schon wieder gefährlich. Und hätten wir ein Duell mehr auf der Habenseite, hieße es jetzt 10:4. Da würde dann das Risiko bestehen, dass der ein oder andere denkt, das Ding wäre schon gegessen. So ist aber sowohl noch die nötige Spannung da als auch ein kleines Punktepolster.
Kann denn da heute im Rückkampf überhaupt noch etwas anbrennen?
Das kann immer passieren. Dass wir gewinnen, ist nicht sicher. Die Walheimer sind gefährlich. Im Hinkampf stand es nach dem ersten Durchgang 4:3 für uns. Die Kämpfe waren sehr knapp. Wenn im Judo der erste Durchgang schlecht läuft, kann schnell mal Hektik ausbrechen und dann beginnt man zu überlegen, was alles schief laufen könnte. Wir haben zwar einen komfortablen Vorsprung, aber das Ding ist noch nicht im Sack, auch wenn mir nicht wirklich bange ist. Wir kriegen es hin! Wir benötigen noch sechs Punkte, das ist machbar. Unser Team ist vollzählig, auch die beiden Niederländer Michael Korrel und Leon Strüber sind wieder mit an Bord. Dadurch sind wir noch einen Tick stärker.
Stichwort Stärke. Worin siehst Du euren Vorteil?
Das ist unsere Wechselqualität. Wir sind im zweiten Durchgang genauso stark wie im ersten Durchgang. In Walheim haben wir in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm erst Antonio Ciano aufgeboten und dann Yassin Grothaus. So ein Wechsel ist Luxus.
Im letzten Jahr habt ihr in den Play Offs gekämpft, nun geht es in den Play Downs gegen den Abstieg. Woran hat es bei Euch in dieser Saison gehapert?
Wir haben nie unser bestes Team zusammen bekommen. Wir haben gute Leute, die aber auch international im Einsatz sind und dann auch mal kleinere Verletzungen haben oder müde sind. Zudem ist es im Judo so, dass ein, zwei Unkonzentriertheiten, die zu Bestrafungen führen, einen Kampf ganz schnell ganz anders aussehen lassen. Im Modus der Judo-Bundesliga gibt es nur die Play-Offs oder die Play-Downs. Da ist man nach zwei Niederlagen ruckzuck unten drin und kämpft gegen den Abstieg.
Nun kämpft Euer Frauenteam heute zeitgleich in der Endrunde der Deutschen Meisterschaft um Edelmetall. Eine gegenseitige Unterstützung ist nicht möglich. Ein Nachteil?
Beide Teams würden sicherlich gerne das andere unterstützen. Denn nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für uns Judokas ist das ein Event. Die Mädels sind jetzt zum dritten Mal in der Endrunde, die in Mönchengladbach stattfindet. Schon die ersten beiden Male konnten wir nicht dabei sein. Ich habe letztens gehört, dass jemand sagte: Wenn Ihr nicht dabei seid, dann holen wir keine Medaille. Ich hoffe natürlich nicht, dass das so ist.
Was traust Du dem Frauenteam zu?
Sie haben eine richtig schwierige Aufgabe vor der Brust. Bei einer Finalrunde kannst Du nicht sagen: Das wird schon. Da sind gute Kämpfer dabei. Da sind mehr als hundert Prozent Einsatz gefragt. An so einem Tag muss alles passen: Es gehört die Tagesform, etwas Glück und eine Mannschaft in voller Besetzung dazu.
Mehr zum Thema
>JC-Frauen greifen nach Edelmetall
Autor:Nina Heithausen aus Bottrop |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.