Schadstoffreiche Luft in Bottrop

Staubige Grenzzone
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Bottroper Bier besser als Bottroper Luft.

Passend zur Karnevalszeit wird mal wieder viel dicke Luft und feiner Staub aufgewirbelt.
Denn in Bottrop soll es immer noch genügend Leute geben die glauben, wenn man ein Schild aufstellt „Umwelt-Zone“, dass sich der Feinstaub daran hält und woanders hingeht.
Meine kleine Enkeltochter sagte nur dazu: Vielleicht kann der Staub ja gar nicht lesen.“
So wird es wahrscheinlich sein, doch eher glaube ich, dass die verantwortlichen Politiker nicht richtig denken können.
Seit etlichen Jahren wird ein Messverfahren angewandt, das den wissenschaftlichen Ansprüchen in keiner Weise Rechnung trägt.
Denn bisher erfasst man nur die so genannte Massenbelastung der Luft, nicht aber die ultrafeinen Partikel, deren Anteil aber das wirkliche Gefährdungspotential darstellt.
Es wird also nicht nur falsch gemessen, sondern es hält sich auch niemand an die vorgegeben Emissionsgrenzwerte.
Denn trotz gewisser eingeführter Maßnahmen ist der Nutzen nicht nur gleich Null, sondern seit 2011 haben sich lt. Statistik die Schadstoffkonzentrationen sogar deutlich erhöht.
Bottrop das zwischen den beiden stärksten Verursachern von Gelsenkirchen und Duisburg liegt, kann da ganz locker mithalten, denn seit Jahresbeginn hat die Messstation an der Peterstrasse bereits 9 erhebliche Überschreitungen registriert.
Interessant ist auch, wie die mehr oder weniger willkürlich festgelegten Grenzwerte zustande kommen.
Bis vor kurzem lag der zugestandene Tagesmittelwert noch bei 75 Mikrogramm pro Kubikmeter, er wurde nun erstaunlicherweise auf 50 Messeinheiten zurückgefahren.
Hinzu kommt, dass dieser Grenzwert von 50 Mikrogramm nur an 35 Tagen im Jahr überschritten werden darf.
Das allein spiegelt schon den ganzen Schwachsinn wieder, denn vernunftbegabte Wesen würden eigentlich im Vorfeld schon gar keine Schadstoffe und Umweltgifte zulassen, die die eigene Gesundheit gefährden.
Da braucht man auch kein Doktor oder Professor sein und auch kein Gutachten anfordern, denn jedes Kind weiß mittlerweile, dass im Umfeld von Verbrennungsanlagen, Industriestandorten oder Atomkraftwerken, starke gesundheitsgefährdende Belastungen auftreten.
Durch hohe Schornsteine wird das Gift nur etwas gerechter verteilt, damit auch alle etwas davon haben, oder wenn direkt am Schornstein nur 5 Mikrogramm gemessen werden und im ländlichen Kirchhellen wo der ganze Mist dann runterkommt 95 Mikrogramm, ist statistisch der erlaubte Durchschnitt von 50 Mikrogramm Schadstoffkonzentration eingehalten.
Das ist genauso sinnvoll, als wenn ich den Kopf im Kühlschrank lege und die Füße auf eine heißen Herdplatte, dann habe ich am Bauchnabel einen akzeptablen Durchschnittswert.
In beiden Fällen wie auch bei sonstigen Umweltkatastrophen hat dann nie eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden.
Gerne wird auch die Ausrede von Politikern und Experten genutzt, Schuld sind die meteorlogischen Einflüsse, wie Hochdruck-Wetterlage mit schlechtem Luftaustausch.
Man soll auch schon vorgeschlagen haben, in 10 km Höhe Verbotsschilder anzubringen, „Das Eindringen von Atomstrahlungen, Vulkanasche, Wüstensand und sonstigen Schadstoffen ist strengstens verboten.“
Tatsache ist doch, wenn die wirklichen Ursachen nicht beseitigt werden, können wir messen bis uns schwarz vor Augen wird, oder uns die Luft wegbleibt.
Hauptschuldige sind natürlich Wirtschaft und Industrie, die mit ihren Betrieben, Kraftwerken und Verbrennungsanlagen die meisten Schadstoffe freisetzen.
Auch wenn der ADAC die Feinstaubbelastung der PKW erheblich nach unten korrigiert, so ist der Automobilverkehr doch bis zu 30 % als Verursacher auszumachen.
Allein schon die unglaubliche Anzahl von Fahrzeugen die tagtäglich die Straßen verstopfen und in riesigen Staus stehen und dabei 8 – 10 Ltr. auf 100 km verbrauchen, richten natürlich auch einen entsprechenden Schaden an.
Wer stand nicht schon einmal vor einer Ampel und hat eine alte Dieselkarre vor sich gehabt, die einen die schmackhaften Abgase ins Wageninnere bläst.
Hinzu kommen aber auch noch der Flug- Schiffs- und Schienenverkehr, bis hin zur landwirtschaftlichen Viehhaltung, die alle ihren Anteil mit dazu beitragen.
Natürlich sind auch unsere privaten Haushalte mit Geräten- und Heizungsanlagen nicht zu unterschätzen und auch die Büros mit ihren Kopierern und Laser-Drucker sind mit daran beteiligt.
All diese aufgeführten Verursacher beinhalten ein gewaltiges Gefahrenpotential für Krebs, Atemwegs- Herz- und Kreislauferkrankungen.
Daran verdienen nicht nur in erster Linie die „Abstauber-Lobby“ von Ärzten und Pharmaindustrie, sondern es gibt ein bedeutend lukrativeres Bündnis von Mineralölgesellschaften, Energiekonzernen, Automobilindustrie, Nachrüstungsfirmen, Politikern und Kommunen.
Natürlich möchte da auch die EU mit saftigen Bußgeldern nicht hinten anstehen.
Diese Profitgemeinschaft ist eine willkommene Einnahmequelle, die sich hinter dem scheinheiligen Deckmantel des Klimaschutzes verstecken.
Solange diese gewinnträchtigen Möglichkeiten bestehen, hat natürlich niemand ernsthaft Interesse daran, diese Situation grundlegend zu ändern.
Damals hatte man ja fast geglaubt den Hauptschuldigen der schädlichen Sande und Stäube ausfindig gemacht zu haben und hat das Sandmännchen (Ost) abgeschafft, das Sandmännchen (West) darf uns weiterhin Sand in die Augen streuen und die Gehirne verstauben.
Was wir brauchen ist eine abgestimmte flächendeckende regenerative Energiewirtschaft, ohne eine veralterte Kraftwerkstechnik mit geringen Nutzungsgrad, fehlender KWK und unzureichenden Filteranlagen.
Der ÖPNV muss stärker subventioniert, ausgebaut, modernisiert und bedeutend preiswerter werden, damit weniger PKW die Strasse benutzen. (Anfahrzeit muss als Arbeitszeit gelten)
Die technischen Möglichkeiten den Kraftstoffverbrauch der Automobilmotoren auf 1-3 Liter zu reduzieren, muss sofort umgesetzt werden, bis noch effektivere Möglichkeiten außer der Filtertechnik einsetzbar sind.
Fahrzeuge die umweltfreundlicher mit Hybrid-, Gas- Elektro- oder Brennstoffzellentechnik ausgestattet sind, müssen erheblich billiger sein als übliche Modelle und nicht genau umgekehrt.
Das ist zwar nicht der Weisheit letzter Schluss, wäre aber schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung, wenn man Auflagen, Förderung und Forschung intensivieren würde.
Was nutzen da sinnlose Umweltplaketten oder ein Luftreinhalteplan der die Luft nicht rein hält, sondern nur heiße Luft in die Umwelt abgibt.
Auch das Wasserstofffahrzeug das mit 30 km/h zur Halde tuckert und den übrigen Verkehr behindert, ist nicht gerade das optimale Vorzeigeobjekt.
Was allerdings in Bottrop immer beliebter wird, ist die Vernichtung von Frischluftschneisen und die Abholzung ganzer grüner Lungen.
Alles was nicht bei 3 auf den Bäumen ist, wird gnadenlos abgesägt und für jeden tausendsten wird ein neuer Baum gepflanzt und wenn möglich sogar mitten im Busbahnhof.
Dies alles ist natürlich nur ein kleiner Teil aus dem Gesamtgebiet der Umweltproblematik, doch wenn wir den Hauptverursachern nicht schnellstens das Handwerk legen, werden wir durch die Auswirkungen des Klimawandels die vorprogrammierten Katastrophen eher zu spüren bekommen als unsere Gegenmaßnahmen greifen.

Autor:

Rolf Zydeck aus Bottrop

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