Königin Silvia von Schweden eröffnete Malteser-Tagestreff für Demenzpatienten in Bottrop

Der Besuch von Königin Silvia von Schweden lockte Medienvertreter aus ganz Deutschland und Schweden nach Bottrop. Foto: Michael Kaprol | Foto: Michael Kaprol
  • Der Besuch von Königin Silvia von Schweden lockte Medienvertreter aus ganz Deutschland und Schweden nach Bottrop. Foto: Michael Kaprol
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Über zwei Stunden verweilte Königin Silvia von Schweden am Freitagnachmittag im Bottroper Stadtteil Eigen, um dort den Malteser-Tagestreff für Menschen in der Frühphase der Demenz, kurz MalTa, zu eröffnen. Laut Polizeiangaben hatten sich rund 300 schaulustige Besucher zur Begrüßung der Monarchin am Straßenrand versammelt. Unter den rund 120 geladenen Gästen befanden sich unter anderem die Schauspielerin Ulrike Kriener und Bischof Franz-Josef Overbeck sowie der Geschäftsführende Vorstand des Malteser Hilfsdiensts, Karl Prinz zu Löwenstein, der die Begrüßungsrede hielt.

Schon um 12 Uhr standen an der Scharfstraße 13 im Eigen die ersten Schaulustigen hinter dem rot-weißen Absperrband, um sich die besten Plätze für die Ankunft der schwedischen Königin zu sichern. Ausgestattet mit kleinen Fähnchen in den schwedischen Landesfarben stieg bei so manchem Besucher wohl die Anspannung von Minute zu Minute. Klar, denn wann darf man auch schon einmal so hohen Besuch in der Stadt begrüßen? "Das ist doch etwas ganz besonderes, die Königin mal persönlich zu sehen. Einfach eine super Sache!", freuten sich die beiden Bottroperinnen Eleonore Schmidbauer und Gabriele Varga.

Spalier zur Begrüßung

Um kurz nach 14 Uhr war es dann endlich so weit. In einem cremefarbigen, eleganten Kostüm steigt die schwedische Monarchin aus einer schwarzen Limousine aus, winkt kurz in die jubelnde Menge und betritt dann das extra aufgebaute Festzelt, wo zahlreiche Kinder klatschend, mit schwedischen Fahnen winkend Spalier stehen und eine lächelnde Königin Silvia gebührend Willkommen heißen.

Die Monarchin, die 1996, als ihre Mutter an Demenz erkrankte, die Stiftung "Silviahemmet" ins Leben rief, war jedoch nicht nur vom warmen Empfang, den ihr die Bottroper Bürger und Malteserkräfte bereiteten, angetan. Insbesondere die Einweihung des ersten Malteser-Tagestreffs in Deutschland, der nach der Philosophie ihrer Stiftung handelt, erfreute sie sichtlich und ließ sie zugleich persönlich werden: "Ich habe meine eigenen Erfahrungen mit der Demenz gesammelt und weiß, was diese Krankheit für die Betroffenen und deren Umfeld bedeutet."
Der Grundgedanke von "Silviahemmet", auf Deutsch "Silvia-Heim", ist es, die Sichtweise des erkrankten Menschen einzunehmen und sich an seinen Bedürfnissen zu orientieren. Die Arbeit wird auf die Umgebung des Demenzkranken ausgerichtet, um so für ihn und seine Angehörigen die bestmögliche Lebensqualität zu wahren und die Krankheit gleichsam zu entschleunigen.

MalTa als Lichtblick

Auch Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler zeigte sich äußerst zufrieden in Anbetracht der Eröffnung der im Bundesgebiet zurzeit einmaligen Begegnungstätte: "Die Tagesstätte ist ein Lichtblick. Ihre Herangehensweise an die Krankheit ist ganz bedeutend. Zudem bin ich überzeugt, dass gerade der Besuch der schwedischen Monarchin den an Demenz erkrankten Leuten in Bottrop hilft. Denn Königin Silvia erreicht die Herzen der Menschen."

Und letzteres scheinen wahrlich wahre Worte gewesen zu sein. Denn nachdem die Monarchin gemeinsam mit den weiteren Offiziellen den Malteser Tagestreff eingeweiht, sich obendrein noch ins Goldene Buch der Stadt eingetragen und um ca. 16.25 Uhr das Festzelt wieder in Richtung Limousine verlassen hatte, rief ihr ein kleines Mädchen zu: "Danke, dass Du da warst Silvia!"

Eine Fotogalerie von Stadtspiegel-Fotograf Michael Kaprol zum Besuch von Königin Silvia gibt es hier.

Mehr zum Malteser-Tagestreff in Bottrop finden Sie hier.

Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

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