Königin Silvia von Schweden eröffnet Begegnungsstätte für Demenzpatienten in Bottrop
Am kommenden Freitag, 16. März, wird die schwedische Königin Silvia für rund zwei Stunden in Bottrop verweilen. Anlass ihres Besuchs ist die Eröffnung einer neuen Begegnungsstätte der Malteser für Demenzpatienten in der Frühphase an der Scharfstraße im Eigen. Und damit für den königlichen Auftritt alles angerichtet ist, wird zurzeit in ehemaligen Gemeindehaus der früheren Pfarrgemeinde St. Paul noch eifrig gewerkelt.
Es ist mittlerweile später Nachmittag. Im Malteser-Stützpunkt an der Scharfstraße herrscht derweil noch reges Treiben. Draußen auf den Grünflächen werden Zelte aufgebaut. Drinnen im Flur schwenkt ein Anstreicher den Pinsel, während in einem anderem Raum bereits die Fußleisten gewienert werden. Überall stehen Leitern herum, in manch einer Ecke liegen leere Farbtöpfe und auch die Schutzfolien bedecken noch einen Teil der Fußböden.
Spätestens am Freitagmorgen wird jedoch alles aufgeräumt sein und glänzen. Denn dann soll hier der neue Tagestreff, eine Begegnungsstätte der Malteser für Menschen in der Frühphase der Demenz, kurz MalTa Bottrop, eröffnet werden - und zwar von keiner Geringeren als der schwedischen Königin Silvia. „Wir liegen mit unseren Arbeiten in den letzten Zügen“, erklärt Mario Schneeberg, Leiter des neuen Tagestreffs. Die Vorfreude auf den kommenden Festtag ist ihm dabei sichtlich anzumerken.
Königin rief eigene Stiftung ins Leben
Im ehemaligen Gemeindehaus der früheren Pfarrgemeinde St. Paul, der Heimstätte der Malteser in Bottrop, sollen in Kürze demenziell erkrankte Menschen von Fachkräften betreut werden. Die Einrichtung arbeitet nach der Philosophie von „Silviahemmet“, auf Deutsch „Silvia-Heim“, eine Stiftung, die die schwedische Monarchin 1996 eigens ins Leben rief, als ihre Mutter an Demenz erkrankte. Bis zu acht demente Personen betreut MalTa in Zukunft montags bis freitags jeweils sechs Stunden lang – von 9 bis 15 Uhr.
Drei tägliche Mahlzeiten dienen dabei als Fixpunkte. Dazwischen werden gemeinsame Aktivitäten unternommen, wie Malen, Handwerken, ein Einkaufsbummel oder Gesellschaftsspiele und Gymnastikrunden.
„Alles wird gemeinschaftlich gemacht, wie in einer Familie“, betont Mario Schneeberg, „wir bereiten zum Beispiel das Essen zusammen vor. Die Handlungen sind immer auf die Möglichkeiten der Erkrankten ausgerichtet.“ Die Angehörigen der Patienten sollen zusätzlich durch Informationsabende und Schulungen über die Krankheit aufgeklärt werden. Selbst sind sie während der Betreuungszeit nicht dabei und erfahren auf diese Weise eine Entlastung. „Den Demenzkranken wird im MalTa eine Struktur geboten. Sie bleiben zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung und können bei uns den Tag in der Gemeinschaft verbringen“, erläutert Schneeberg, dass es das Ziel sei, die Erkrankung zu entschleunigen. Der Malteser Tagestreff in Bottrop ist ein zweijähriges Pilotprojekt und gilt zurzeit deutschlandweit als einmalig.
Vorfreude steigt von Stunde zu Stunde
Einmalig ist das anstehende Ereignis indes auch für die rund 25 ehrenamtlichen Malteser-Kräfte, die seit Tagen unentgeltlich ihre Freizeit opfern, um die Räumlichkeiten an der Scharfstraße auf Vordermann zu bringen. Ob Fenster putzen, Gartenarbeiten, Tische und Stühle schleppen oder Gardinen aufhängen – zur Eröffnung soll schließlich alles picobello sein. Die Ehrenamtlerinnen Karin Schneider und Birgit Duske jedenfalls sind voller Vorfreude auf den großen Tag. „Es ist toll, dass wir unseren Teil zu diesem Ereignis beitragen können – und dass Königin Silvia kommt ist das Sahnehäubchen oben drauf!“
Ablauf:
Die Ankunft der Königin ist für 14 Uhr geplant. Nach der Begrüßung durch Karl Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des geschäftsführenden Vorstands der Malteser, und OB Bernd Tischler, wird die Monarchin eine Rede halten. Es sind 120 Gäste geladen. Das Polizeipräsidium Recklinghausen wird den Besuch mit entsprechenden Maßnahmen begleiten.
Lesen Sie hier alles zum Verlauf des Besuchs von Königin Silvia in Bottrop.
Hier geht es zur Fotogalerie mit zahlreichen Schnappschüssen zum königlichen Besuch.
Autor:Nina Heithausen aus Bottrop |
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