Im vierten Anlauf: Musikzentrum nimmt Konturen an

Martin Bez und Thorsten Kock haben die Jury mit der Idee beeindruckt, die Kirche als selbstverständlichen Teil des gesamten Ensembles einzubeziehen. Foto: Molatta | Foto: Foto: Molatta
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„Der Siegerentwurf ist beeindruckend“, so Norman Faber bei der Präsentation der Preisträger des Realisierungswettbewerbes „Musikzentrum im Kreativquartier Viktoriastraße.“ „Es wird ein weltweit einzigartiges Erlebnis sein, von einer Kirche aus den Konzertsaal oder den Multifuktionssaal zu betreten. Dieses Erlebnis wird den Besuchern lange im Gedächtnis bleiben.“

Mit seiner Spende in Höhe von fünf Millionen Euro hat Norman Faber den Anstoß für den Bau eines Konzerthauses für die BoSys gegeben. Erst im vierten Anlauf und verschiedene Nutzungskonzepte später - heute spricht man von einem Musikzentrum als Spielstätte für die Symphoniker und einem Ort für die kulturelle und musikalische Erziehung - hat eine hochkarätig besetzte Jury den Entwurf von „Bez und Kock Architekten“, Stuttgart, mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

„Gut Ding will Weile haben“, so Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz bei der Eröffnung der Ausstellung mit den zehn besten Entwürfen für das Musikzentrum im Repräsentationsflur im zweiten Obergeschoss des Bochumer Rathauses. „Trotz aller Widrigkeiten, wir haben die Hoffnung nie aufgegeben.“

Die zentrale Entwurfsidee von Bez und Kock ist, das Musikzentrum als lang gestreckten Baukörper entlang der Viktoriastraße mit einer breiten Vorfläche und mit deutlich herausgearbeiteten Eingängen auf beiden Seiten des Chores der Marienkirche zu positionieren. Der Neubau des Multifunktionssaales mit 250 Plätzen und der Neubau des Konzertsaales mit 901 Sitzplätzen nehmen Bezug auf das Hauptschiff der Marienkirche und stellen diese in ihre Mitte. Die Marienkirche dient damit als ein räumlich beeindruckendes Foyer für die beiden Säle einerseits, anderseits kann sie für zusätzliche Veranstaltungen genutzt werden. Die Fassade überzeugte die Jury durch ihre schlichte Eleganz und die geschickte Führung des Tageslichtes.

Für das Projekt sind 32,93 Millionen Euro veranschlagt. Der größte Teil wird durch private Spendengelder sowie Fördergelder des Landes und der EU finanziert. Doch noch fehlen der Stiftung Bochumer Symphonie rund 2,7 Millionen Euro an der von ihr zugesagten Spendensumme. „Wir stehen dafür gerade“, so Thomas Jorberg vom Vorstand der Stiftung. „Der Siegerentwurf ist von uns positiv aufgenommen worden. Der Rat der Stadt wird am 28. Juni über den Entwurf entscheiden. Dann können wir belastbare Aussagen machen. Viele potentielle Großspender haben darauf nur gewartet.“

„Natürlich sind weitere Spenden willkommen. Jetzt sieht man, dass es sich lohnt.“ Zitat Norman Faber

Während die Präsentation des Siegerentwurfs gefeiert wurde, erinnerte der Sprecherkreis der Bürgerinitiative „Bürgerbegehren Musikzentrum“ an die aus seiner Sicht wahren jährlichen Betriebskosten für Musikzentrum und Jahrhunderthalle und zitierte den Bund der Steuerzahler, der meint „Bochum kann sich ein Konzerthaus schlicht und einfach nicht leisten.“

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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