Hallenbadschließung
Das Thema Hallenbadschließung ist keineswegs neu.
In der Guckloch - Ausgabe 1993 von Bündnis 90 / Die Grünen stand folgendes:
>> DEM HALLENBAD DEN HAHN ZUDREHEN
damit Moyland nicht baden geht.
In einer Pressemitteilung hat Bürgermeister Geurts den Eindruck erweckt, als hätte und stünde der Weiterberieb des Hallenbades in Schneppenbaum überhaupt nicht zur Diskussion. Dabei stützte er sich, außer den Grünen, auf alle anderen Parteien im Rat, so als würden die Grünen falsche Informationen verbreiten. Das ist keineswegs der Fall, denn das Thema Schließung des Hallenbades ist nicht zum ersten Mal im Rat angesprochen worden. Belegt sind Äußerungen des Gemeindedirektors und des Bürgermeisters – Zitat: „Die Frage, ob das Hallenbad weiterbetrieben werden könne, kann vor dem Hintergrund der Finanzentwicklung erst in 2 bis 3 Jahren sicher beantwortet werden. Bis zur Klärung über einen langfristigen Weiterberieb des Bades soll kein Konzept erstellt werden.“
Kann es im Zuge der Eröffnung des Museums Schloss Moyland zur Schließung des Hallenbades kommen?
Ein Blick in den beschlossenen Haushalt 2010:
Im Haushaltsjahr 2006 erfolgte letztmalig eine Kreditaufnahme von 914.000 Euro. In den folgenden Jahren wurde der Schuldenstand von rd. 5,6 Mill. Euro um eine ordentliche Tilgung von 3 Mill. Euro auf rd. 2,5 Mill. Euro abgebaut, so das die pro Kopfverschuldung in 2010 bei 191 Euro liegt. Bis Ende 2013 ist vorgesehen die pro Kopfverschuldung auf 161 Euro abzubauen. Die Ausgleichsrücklage der Gemeinde beträgt rd. 4 Mill. Euro. Der derzeitige Verlauf der Haushaltsentwicklung des Haushaltsjahres 2009 zeigt auf, dass eine Entnahme der Ausgleichsrücklage nur in Höhe von höchstens rd. 400.000 Euro notwendig sein wird. Die voraussichtlichen Fehlbeträge der Haushaltsjahre 2010 bis 2013 können aus der Ausgleichrücklage gedeckt werden. Und fettgedruckt heißt dies: Der Haushalt inklusive aller vorliegenden Planungsjahre ist bzw. gilt daher als ausgeglichen.
Peter Driessen hat gute Arbeit geleistet und so schlecht ist die Finanzlage trotz der Wirtschaftskiese nicht.
Und nun die Spekulationen um das Hallenbad.
Es liegen noch keine exakten Zahlen für die Sanierung vor und schon macht die CDU – Chefin Frau Gorißen konkrete Vorschläge –Neubau - mit Kleve. Zitat: „Allein die Sanierung koste 600 000 Euro – Minimum. Und die laufenden Kosten kommen dann noch hinzu. Das müssen wir erst einmal tragen und auch verantworten".
Ja glaubt Frau Gorißen tatsächlich, dass die laufenden Kosten bei einem Neubau geringer sein werden? Und glaubt sie, dass die Baukosten weniger als 600 000 Euro betragen?
Und wie ist das mit der „Stärkung des Gemeindezentrums“? – ein Schlagwort der CDU. Der Leerstand im Gemeindezentrum wird dann erweitert um den Leerstand des Hallenbades.
Auch Kaufkraft wird verloren gehen. Kaufkraft war ja auch ein Argument der CDU für das Supermarktgelände. Kaufkraft bringen auch die über 70.000 Hallenbadbesucher, und die kommen nicht nur aus Schneppenbaum, sondern auch aus den umliegenden Kommunen, von Goch bis Appeldorn. Längere Wege für die Bedburg-Hauer, mit Ausnahme der Hauer. Und was ist mit unseren Schulen, die Rheinischen Kliniken?
Die Welt 04.07.09: Einer der Gründe für die besorgniserregende Entwicklung ist nach Ansicht des Würzburger Notfallmediziners Peter Sefrin die zunehmende Zahl von Nichtschwimmern. Nach Schätzung der DLRG sind knapp 35 Prozent der Kinder und Jugendlichen und ein Viertel der Erwachsenen Nichtschwimmer oder schlechte Schwimmer. In Zukunft könnten es sogar noch mehr werden: Durch die krisenbedingte Schließung von Schwimmbädern und den immer häufigeren Ausfall des Schwimmunterrichts in den Schulen steigt die Zahl der nicht schwimmenden Kinder weiter.
Ein Neubau mit Kleve ist keine Alternative.
Die Alternative ist: das Hallenbad erhalten, sparen wo nötig und möglich, und fangen wir bei uns Hobbypolitiker an. Welches Ratsmitglied würde sein Mandat nicht wahrnehmen wenn’s dafür nichts gäbe?
Günter van Meegen
Gemeinderatsmitglied
Bündnis 90 / Die Grünen
Autor:Günter van Meegen aus Bedburg-Hau |
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