25 „Jean Paul“-Ausstellungen liegen „auf der Straße“ als Kultur-Litfaßsäulen
Am heutigen 250. Geburtstag des Schriftstellers „Jean Paul“ (Johann Paul Friedrich Richter) wurden sie enthüllt. Damit haben die Orte, in denen Jean Paul wohnte oder durch die er oftmals reiste, eine Freiluftausstellung in Form einer dokumentarischen Beschreibung seines Wirkens und seiner literarischen Bedeutung.
Der
Natürlich frage ich mich da gleich, was mit dieser Litfaßsäule passiert, wenn der Aufstellungsgrund vergangen ist?
Wenn diese Säule weiterhin Jubilare darstellen würde und nicht zur „normalen Litfaßsäule“ oder gar wieder weggeräumt würde, kann Gotha diese gute Idee weiter tragen. Stelle mir das als eine kulturvolle Bereicherung vor!
Heute, Gotha, Bahnhofsvorplatz, 14 Uhr wurde die „Jean Paul 250. Geburtstags Jubiläums-Litfaßsäule“ enthüllt.
[ Die angehängten Bilder zeugen von diesem Augenblick. ]
Die drei Mitarbeiter der „KulTourStadt Gotha“ schauten schon auf die Uhr – aber sich auch nach Passanten um, welche am Enthüllungsereignis teilnehmen wollen würden. Da die Leiterin der Gothaer „Heinrich Heine – Bibliothek“ ja unter fachfraulich interessierte „Jean Paul“-Liebhaberin gerechnet werden musste, war ich „die Passanten“.
Pünktlich 14 Uhr (nach der Bahnhofsuhr) begann die Enthüllungszeremonie.
Es kam sehr gut an, dass noch ein paar Worte zum Jubilar „Jean Paul“ gesprochen wurden. (siehe Video)
Dann wurden das Schloss geöffnet der rote Gürtel abgenommen und in den Schnee gelegt und schließlich die schwarze Hülle heruntergezogen.
Viele Informationen, interessante Texte, einladende Gestaltung – ja, diese Litfaßsäule macht schon war her!
Als dann seitens der „KulTourStadt Gotha“ attraktive (Jean Paul-)„Zettelkästen“ an die Anwesenden vergeben wurden, fand die Enthüllung ihren Abschluss – war aber auch erneut zu vermerken, dass leider das Interesse nicht groß um sich gefasst hatte.
Die hinzugefundenen Pressevertreter notierten, fotografierten und interviewten noch,
als ich den Heimweg antrat, um all das Erlebte ganz fix in diesen Beitrag zu bringen.
Hier noch ein bisserl „Jean Paul“:
*** 1 *** Der erste Gedanke eines Menschen, der etwas nicht findet, ist der, man habe es ihm gestohlen; und so häufig auch das bloße Verlieren und Verlegen gegen das seltene Bestehlen vorkommt, so glaubt er doch das nächste Mal wieder an einen Dieb.
*** 2 *** Töchter, welche bloß von Vätern erzogen werden, saugen so viel männlichen Geist ein, dass ich Liebhabern derselben die strengste Prüfung anrate, ob sie selbst genug davon besitzen, um den fremden sowohl zu leiden wie zu leiten.
*** 3 *** Je kostbarer die Kleidung, desto öfter der Wechsel darin; daher gibt es einen größeren bei Weibern als bei Männern. Die Frauen gleichen der Porzellanschnecke, welche ihre Schale, ob sie gleich die schönste im Meere ist, jährlich abwirft und eine neue ansetzt; ja, sie sind vielleicht noch besser und reicher, unsere weiblichen Porzellanschnecken, da sie jede Messe eine neue herrliche Körperschale ansetzen, sich aus der alten mausernd.
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Als die Litfaßsäule noch verhüllt war, sah das so aus:
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Autor:Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Bochum |
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