Diamantener Meisterbrief
Josef Theunissen für 60 Jahre Meister-Handwerk geehrt
60 Jahre Meister im Handwerk - hierfür wurde am Samstag der Xantener Josef Theunissen ausgezeichnet. Im Kreise seiner Familie erhielt er den Diamantenen Meisterbrief von der Handwerkskammer Düsseldorf.
Zu der - für Josef Theunissen als Überraschung geplanten - Verleihung, waren die gesamte Familie sowie einige ehemalige Auszubildende des Jubilars gekommen. Überreicht wurde der Meisterbrief durch den Kreishandwerksmeister des Kreises Wesel, Günter Bode. Theunissen war glücklich über die Auszeichnung und blickte während eines gemütlichen Vormittags auf seine Zeit im Handwerk zurück. Mit anschaulichen Erklärungen und lustigen Anekdoten gab der 85-jährige einen spannenden Einblick in die Arbeit im Handwerk.
Eine lange Familiengeschichte
Für Theunissen selbst begann sein Weg in das Handwerk im Jahr 1947, damals trat er seine Ausbildung beim Landmaschinen-Betrieb Pötters in Millingen an. Nach dem erfolgreichen Abschluss dieser im Juni 1951, schloss sich dann kurze Zeit später der Meister an. Später zog es Josef Theunissen in den bereits seit 1897 bestehenden Familienbetrieb. Nachdem er 1960 seine Frau Gerda heiratete, zog der Betrieb 1966 an seinen heutigen Standort "Am Rheintor" um. 1998 übergab der gelernte Landmaschinen-Mechaniker den Betrieb, der heute vor allem im Stahlbau tätig ist, an seinen Sohn Rainer, welcher ihn bis zum heutigen Tag führt. Mittlerweile in der vierten Generation, beschäftigt der Xantener Betrieb aktuell fünf Mitarbeiter.
"Man sieht, was man geschafft hat"
In einem Interview mit Günter Bode, gab der Kreishandwerksmeister einen Einblick in das heutige Handwerk und beklagte besonders die großen Nachwuchsprobleme.
Frage: Was macht das Handwerk nach wie vor zu einer attraktiven Berufssparte?
Bode: "In kaum einer anderen Sparte sieht man am Ende des Tages so deutlich, was man geleistet hat. Natürlich ist das mit viel Arbeit verbunden, der Erfolg motiviert einer allerdings sehr."
Frage: Wie ist die Arbeit in einem handwerklichen Betrieb?
Bode: "Natürlich gibt es auch große handwerkliche Betriebe, die durchschnittliche Größe bewegt sich allerdings im einstelligen Bereich. Das bedeutet, dass man von Anfang an viel Mitarbeiten kann und muss. Damit einher geht natürlich viel Verantwortung, gleichzeitig sorgen die wenigen Mitarbeiter aber für ein besonderes, fast schon familiäres Gefühl."
Frage: Wie steht es um die Nachwuchsprobleme im Handwerk und haben diese etwas mit den Verdienstmöglichkeiten zu tun?
Bode: "Die Nachwuchsprobleme im Handwerk sind natürlich groß, variieren aber deutlich von Branche zu Branche. Im Allgemeinen ist das Handwerk natürlich nach wie vor eine zukunftssichere Sparte und sie bietet, hingegen vieler Meinungen, durchaus gute Verdienstmöglichkeiten. Wer also viel arbeitet und etwas dafür tut, kann am Ende des Tages auch sehr gut verdienen."
Autor:Simon Rüttermann aus Xanten |
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