Das Vereinswesen hat im Leben von Wolfgang Mehring eine bedeutende Rolle gespielt
Mehring macht nicht mehr
An sich hatte Wolfgang Ernst Mehring nie eine Chance. Der Xantener wurde in ein Haus hineingeboren, in dem "Sitte, Anstand und Brauchtum" - quasi zum Fundament gehörte. Das Engagement in Vereinen und hier besonders zur St. Victor-Schützenbruderschaft wurde ihm quasi in die Wiege gelegt.
Von Christoph Pries
Xanten. Bereits der Großvater mütterlicherseits, Fritz Karrer, diente als Sergeant in der St. Victor Schützenbruderschaft. Und das war bereits im Jahr 1928. Als Wolfang Mehrings Vater aus dem westfälischen Dringenberg nach Xanten zog, bekam er als Mitgift seiner Frau die Mitgliedschaft bei den Victor'sse. Und so kam, was wohl unabänderlich kommen musste. Wolfgang Mehring trat 1977 der Bruderschaft bei. Drei Jahre später wurde er als jüngstes Vorstandsmitglied Schriftführer. Seit 1989 bekleidete er das Amt des Vizekapitäns.
Vorbei - Wolfgang Mehring hat losgelassen. Er ist mit guten Gefühlen gegangen. Schöne Erinnerungen wie an den Bundesköniginnentag 1993 mit dem die Bruderschaft das 600-jährige Jubiläum feierte, bleiben lebendig.
Mit Zick und Zack
Es ist aber nicht der einzige Verein, in dem der 63-jährige Xantener kürzer tritt. Es gibt eine starke Verbundenheit der Victor'sse mit dem Blutwurstkomitee, das den närrischen Zug durch die Siegfriedstadt organisiert. Schützenoberst Hubert Spoelmanns war gleichzeitig auch Präsident des Narrenkomitees und schätzte die Arbeit des jungen Schriftführers. So kam Wolfgang Mehring 1982 auch zum Blutwurstkomitee. Ab 2002 fungierte er als stellvertretender Präsident. Von 2008 bis 2016 leitete er als Präsident die Geschicke des Komitees. Besonders gerne erinnert sich Wolfgang Mehring an die Wagenbau-Aktivitäten. In einer Scheune wurde ein landwirtschaftlicher Erntewagen zu einem prunkvollen Narrengefährt umgebaut. "Hierbei wurde gegrillt und wir hatten jede Menge Spaß mit allem Zick und Zack", so Wolfgang Mehring. Das närrische Brauchtum wurde in den letzten Jahren zunehmend von bürokratischen Hindernissen erschwert. Die drastischen Erhöhungen der Sicherheitsbestimmungen waren eine Folge der Love-Parade-Katastrophe in Duisburg.
"Spaß in den Backen" hatten die Komitee-Mitglieder immer dann , wenn sich der närrische Lindwurm durch Xanten schlängelte.
Narren-Lindwurm
Seine Verbundenheit zum Schützenwesen zeigte Wolfgang Mehring auch, als er 1989 dem St. Sebastianus Bezirksverband Moers beitrat. Hierin sind 33 Bruderschaften aus dem Altkreis Moers organisiert. 2004 wurde der Xantener zum Bezirksbundesmeiter gewählt. Auch dieses Amt hat er jetzt in jüngere Hände gelegt.
In drei Vereinen hat sich Wolfgang Mehring über Jahrzehnte lang engagiert. Neben seinen beruflichen Verpflichtungen gibt es auch noch die Familie. Ehefrau Marion hat das Vereins-Engagement ebenso unterstützt wie die Töchter Katharina und Louisa.
Wolfgang Mehring ist hierfür dankbar. Die Aufteilung im Hause Mehring funktionierte gut: "Ich die Schützen und meine Mädels die Pferde. So hat jeder sein Hobby gefunden," lacht der Xantener.
Dass er jetzt in das zweite Reihe tritt, bedeutet nicht, dass er vom Schützen- und Narrenwesen lässt. "Wenn es gewünscht wird, helfe ich gerne mit Rat und Tat".
Aber erst einmal widmet sich Wolfgang Mehring verstärkt Garten und Haus. "Langeweile kommt bestimmt nicht auf", ist er sich sicher.
Autor:Lokalkompass Xanten aus Xanten |
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