Jürgen Kappel übernimmt von Alfred Melters den Vorsitz der Xantener Dom-Musikschule
Ein Leben für die Musik
Seit fast 50 Jahren gehört Alfred Melters der Xantener Dom-Musikschule an. 22 Jahre bestimmte er als Vorsitzender die Geschicke des Musikschulvereins maßgeblich mit. Jetzt ist Schluss. Der 88-Jährige gab die Aufgabe in jüngere Hände. Der neue Vorsitzende der Dom-Musikschule ist Jürgen Kappel.
Xanten. Bei einem Gespräch im Rathaus, zu dem Bürgermeister Thomas Görtz eingeladen hatte, war Zeit ein Resümè zu ziehen und die künftigen Aufgaben der Dom-Musikschule in den Blick zu nehmen. Von einer "Zäsur innerhalb der Musikschule und einem Generationenwechsel" sprach der Xantener Bürgermeister.
Auch der Leiter der Dom-Musikschule, Dr. Thomas Brezinka, dankte dem langjährigen Vorsitzenden: "Alfred Melters hat auch die Musikschule vielfältig geprägt."
Den politischen Hintergrund hat Alfred Melters mit seinem Nachfolger Jürgen Kappel gemeinsam. Wichtig, bei der wohl wichtigsten Aufgabe des Vereins-Vorsitzenden: Die Dom-Musikschule auf finanziell solide Füße zu stellen.
Der neue Vorsitzende ist 61 Jahre alt und bezeichnet die Musik als "Lebenselexier". Er gehört dem Vorstand der Dom-Musikschule schon einige Jahre an. Jürgen Kappel sieht sich selbst als "Teamplayer", der die Aufgaben gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen schultern möchte.
Gründungs-Drama
Humorvoll blickt Alfred Melters auf die Anfänge der Musikschule zurück. Die Gründung sei ein regelrechtes "Drama" gewesen erinnert er sich. Wilfried Erkens, der Leiter des Domchores machte sich für einen Verein in privater Trägerschaft stark. Der damalige Xantener Bürgermeister bevorzugte eine städtische Lösung. Wilfried Erkens, unterstützt von den beiden Xantener Kirchengemeinden, war schneller. Die Stadt Xanten wurde Mitglied in dem neuen Verein.
Der Musikschul-Beginn sei sehr "kleinformatig" gewesen, erinnert sich Melters. Die wenigen Schüler wurden von Musiklehrern der Xantener Schulen in angemieteten Räumen, die rund um den Dom verteilt waren, unterrichtet.
In den 1980er Jahren gelang es erstmals, dank der Unterstützung der katholischen Kirchengemeinde, drei Unterrichtsräume und einen Verwaltungsraum in einem Haus anzumieten. "Endlich konnten sich Lehrer, Schüler und Eltern auch einmal begegnen", lacht Alfred Melters. In den 1990er Jahren wurden Räume im Kellergeschoss des ehemaligen LVR-Museums bezogen. Hier, im sogenannten DreiGiebelHaus, ist auch heute noch die Dom-Musikschule untergebracht.
Kein Bedauern
Der Dank von Alfred Melters gilt neben seinem Vorgänger Herbert Wesseling, den beiden langjährigen Schulleitern Wilfried Erkens und Dr. Thomas Brezinka. Auch Sponsoren wie die Sparkasse und Xantener Geschäftsleuten, dankte der langjährige Vorsitzende. "Ich habe es nie bereut, den Vorsitz übernommen zu haben", so Alfred Melters.
"Es lohnt sich für die Kultur, für die Musik zu kämpfen", gab er seinem Nachfolger Jürgen Kappel mit auf den Weg.
Musikunterricht kostet Geld
Die Jahresbilanz der Xantener Dom-Musikschule beträgt 300.000 Euro. Den Löwenanteil hiervon machen Mitgliederbeiträge aus. 27.500 Euro steuert die Stadt Xanten bei.
Über 500 Schüler erhalten derzeit an der Dom-Musikschule Unterricht.
Auch Kinder aus Alpen und Sonsbeck erhalten an der Dom-Musikschule Unterricht. Thomas Görtz wird das Gespräch mit seinen Kollegen Thomas Ahls und Heiko Schmidt suchen, um die Gemeinden zu einer finanziellen Beteiligung zu bewegen.
Autor:Lokalkompass Xanten aus Xanten |
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