Bundes-Rammler-Schau: "4040" aus Menzelen auf Siegerkurs
13.500 Kaninchen warten schon, wenn sich die Türen der Messe Rheinberg öffnen. Erstmalig findet in Rheinberg die Bundesschau statt, gleichzusetzen mit den Deutschen Meisterschaften.
Die aktuelle Landesmeisterin blickt treu und stressfrei in die Kamera. Ihr Name 4040, einen anderen hat sie nicht. „Das ist bei Zuchttieren nun mal so.“ erklärt Herbert Elbers aus Menzelen. „Die Nummer sagt aus, wann das Tier geboren ist und das wievielte eines Züchters.“ Bei den letzten Deutschen Meisterschaften in Karlsruhe belegte er den undankbaren 3. Platz, denn hier zählt nur der Sieger, eventuell noch der Vizesieger. Seine weißen Zwergwidder Rotaugen wurden sogar schon bei der Europameisterschaft in Leipzig ausgestellt. Der erfolgreiche Züchter hat aktuell 44 Tiere in seinen Stallungen.
Jedes Kaninchen hat einen eigenen, großen geräumigen Stall, alles ist hier sauber und sehr gepflegt, kein Geruch, den man oft mit Tierhaltung in Verbindung bringt. „Täglich bin ich zwei Stunden bei den Tieren. Ich sehe es nicht als Arbeit an, denn es ist nun mal seit über zwanzig Jahren mein Hobby. Ich bin in Veen aufgewachsen, sehr ländlich und so gehören Tiere schon immer zu meinem Leben dazu.“, berichtet der Familienvater.
Für einen Außenstehenden sehen alle Tiere irgendwie gleich aus. Bei genauerem Hinsehen aber und nach den Ausführungen des Züchters erkennt auch ein Laie zum Teil gravierende Unterschiede. „Genau darauf achten auch die Preisrichter bei der Bundes- und der Landesschau. Preisrichter wird man erst nach einer dreijährigen Ausbildung und darf pro Tier 100 Punkte vergeben. Das ist aber so gut wie unerreichbar. Mein Siegertier der Landesschau hat mit 97,5 Punkten gewonnen.“ Der Industriemeister ist stolz auf seine Tiere, auch wenn sein Hobby leider oft belächelt wird. „So hat der eine seinen Fußball und ich habe eben meine Kaninchen.“ Die Buchhaltung bei diesem Hobby darf man auch nicht außer Acht lassen. „Jedes Tier hat sein Zuchtbuch, in dem eingetragen wird, wann es geboren ist, wer Mutter und Vater sind. Das muss auch gewissenhaft geführt werden, denn Inzucht darf es bei Zuchttieren ja nicht geben.“, so der 43-jährige.
Bei der Bundesschau ist immer ein großer Zulauf, denn 50% der ausgestellten Tiere müssen zum Verkauf angeboten werden, damit die Rasse gesteigert wird. So warten nun seine weißen Zwergwidder Rotaugen auf das Ergebnis der Preisrichter. Auf die Frage, ob er sich Chancen ausrechnet, zuckt Herbert Elbers mit den Schultern. „Ich hoffe schon, aber man wundert sich oft, bei der Punktevergabe. Manchmal hat man ein Tier, das man selbst nicht so hoch bewertet und es bekommt eine hohe Punktzahl, dann wiederum wird ein Tier niedriger bewertet. Bei Punktegleichheit gibt es einen Katalog, nach dem entschieden wird, welches das Siegertier ist.“
Autor:Ingrid Kühne aus Xanten |
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