Wer kennt sie nicht die Episode von "Momo und dem Straßenkehrer Beppo", aber wer kennt Illustrationen zu ihr?
Der Straßenkehrer Beppo gab Momo einen guten Tipp:
"Siehst du, Momo, es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann ich niemals schaffen."'
Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort: " Und dann fängt man an sich zu eilen. Und man eilt immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun und am Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen."
Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: Man darf nicht an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. und immer wieder an den nächsten."
Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: "Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein."
Und abermals nach einer langen Pause fuhr er fort: "Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt, wie, und man ist nicht außer Puste". Er nickte vor sich hin und sagte abschließend: "Das ist wichtig."
Aus: Reinhard Schlereth: Ich fang neu an jeden Tag Auer 2005
P.S. Diese kurze Geschichte würde ich gern zur Begrüßung unser "Fünfer" einsetzen, aber nicht ohne sie durch Bilder zu veranschaulichen.
Gibt es KünstlerInnen unter uns, die Lust haben ein paar Bilder zu malen?
Ich freue mich auf nähere Absprachen!
Autor:Hildegard van Hueuet aus Xanten |
3 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.