Weltladen und Abi-Ball
Die ehrenamtliche Tätigkeit im Weltladen, das Engagement für die Idee des Fairen Handels gibt mir ein gutes Gefühl, die Gewissheit, eine klein wenig zur Verbesserung der Lebenssituation von sozial benachteiligten Menschen in den armen Ländern Erde der beitragen zu dürfen. Darüber hinaus werde ich durch den Kontakt mit Kunden, des Öfteren auch Touristen aus verschiedenen Städten Deutschlands und des benachbarten Auslandes belohnt. Da kommt es schnell zu kurzweiligen, interessanten Gesprächen. Aber auch durchaus Verblüffendes kann man erleben, verblüffend insbesondere für einen ziemlich lebenserfahrenen, in Ehren ergrauten Pensionär. So betrat eine junge Frau, wie sich später herausstellte, eine Abiturientin vor kurzen den Weltladen. Sie schaute sich suchend um, griff plötzlich freudestrahlend in ein Regal und kam mit einer schicken, noblen „Abendtasche“, eher ja Täschchen, zur Kasse. Sie habe Abi-Ball und trage dort ein elegantes, schwarzes Kleid. Sie zweifelte noch ein klein wenig, ob diese Tasche (schwarz-weißes Perlmutt) wirklich zu diesem Kleid passen würde. Doch nicht nur ich sondern auch Kundinnen urteilten nach ausgiebiger Betrachtung und Diskussion einhellig, dass Kleid und Tasche wunderbar zusammenpassen würden. Diese Kombination sei für den Abi-Ball absolut catwalk-tauglich.
Als sie bezahlen wollte, meinte ich anmerken zu müssen, dass die Tasche doch ziemlich klein für all die weiblichen Nützlichkeiten sein könnte. Ich dachte dabei an solch wichtige Utensilien, wie Spitzentaschentuch, kleiner Spiegel, Lippenstift und ähnliches. Die Abiturientin guckte mich kurz verständnislos an, erfasste dann den
Sinn meiner Frage, griff in ihre mitgeführte Umhängetasche, holte ein Handy heraus, legte es in die soeben erworbene Abendtasche und meinte fröhlich triumphierend: „Passt“!
Weitere Informationen: www.ewgx.de
Autor:Udo Watzdorf aus Xanten |
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