Verdienstkreuz am Bande für Dr. Wolfgang Schneider
Gelebte Nächstenliebe
Verleihung durch den Landrat, Dr. Ansgar Müller
Von Nächstenliebe sprechen viele, Dr. Wolfgang Schneider lebt sie.
Das Bedürfnis, auf Grund seiner eigenen glücklichen Lebensumstände etwas Positives an die Menschen weitergeben zu wollen, denen es weniger gut geht, motivierte den seit 1977 in Xanten lebenden gebürtigen Mannheimer zu den Taten, die letztlich zur Verleihung des Verdienstkreuzes führten. Unterstützung in seinem ehrenamtlichen Engagement erfuhr Dr. Schneider durch Ehefrau Regina, ebenfalls Lehrerin wie ihr Mann; später auch durch seine 4 Söhne. So sah er das 1977 von seinen Schwiegereltern erworbene Haus, das ihm und seiner Familie als Lebensmittelpunkt diente, auch als soziale Verpflichtung an und stellte es kostenfrei vielen Gästen aus aller Welt als Unterkunft zur Verfügung.
1987 zählte er zu den Gründungsmitgliedern der „Eine- Welt- Gruppe Xanten e. V.“ deren Vorsitzender er auch heute noch ist und der sich seit 1997 in den Räumlichkeiten der ev. Kirche befindet und mittlerweile „Welt- Laden Xanten“ heißt. Der Zweck bestand darin, den fairen Handel in Xanten bekannt zu machen und voran zu treiben, was durch die Eröffnung und den Betrieb eines „Dritte- Welt- Ladens“ mit 40 ehrenamtlichen Helfern in Angriff genommen wurde. Mittlerweile ist auf Grund dieses Engagements das Angebot in Supermärkten, Schulkiosken, Vereinen, Restaurants und Cafés so umfangreich geworden, dass die Domstadt am 27.10.2012 von der Organisation TransFair e. V. als Fair- Trade- Stadt ausgezeichnet wurde. Aktionen zur Unterstützung des fairen Handels gibt es mehr oder weniger regelmäßig, so wurde z. B. anlässlich der Fußball WM 2014 auf dem Xantener Marktplatz ein Aktionstag gegen die Herstellung von Fußbällen in ausbeuterischer Kinderarbeit durchgeführt.
Ein weiteres Thema, für welches sich Dr. Schneider einsetzt, ist das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Hier zeichnet er als Initiator einer 2001 im Rathaus angebrachten Gedenktafel für die während der NS Zeit ermordeten Xantener Juden; aber auch der ebenfalls als Gedenken im Straßenpflaster der Siegfriedstadt in Zusammenarbeit mit dem Künstler Gunter Demnig angebrachten Stolpersteine verantwortlich. Die Vorbereitungen zu den Gedenkveranstaltungen zur Reichsprogromnacht am 9. November, sowie zum Holocaust- Gedenktag am 27. Januar liegen maßgeblich in seiner Verantwortung. Auch in seiner Eigenschaft als Lehrer des Städtischen Stiftsgymnasiums begleitete diese Herzensangelegenheit sein Wirken, indem er mit seinen Schülern Gedenkstätten ehemaliger Konzentrationslager besuchte und Begegnungen zwischen den jungen Menschen und Verfolgten des NS Regimes förderte. Hieraus resultierten 2009 zuerst ein Schüleraustausch mit Schulen in der israelischen Stadt Sha´ar Hanegev und der palästinensischen Stadt Beit Sahour, später die Städtepartnerschaft mit Beit Sahour. Die angestrebte Städtepartnerschaft mit einer israelischen Gemeinde konnte bislang leider noch nicht realisiert werden.
Auch in der Flüchtlingshilfe betätigt sich Dr. Schneider bereits seit 1992 und bietet hierbei während der momentanen Flüchtlingskrise einen kompetenten Ansprechpartner.
Landrat Dr. Ansgar Müller lobte das Gesamtengagement des seit 2011 im Ruhestand befindlichen Wahl- Xanteners ausdrücklich und bedankte sich in seiner Rede auch bei seiner Familie, insbesondere seiner Frau Regina, ohne deren Mitwirken das Ganze gar nicht möglich wäre.
Auch der Xantener Bürgermeister, Thomas Görtz, dessen Vorgänger Christian Strunk die Ehrung Dr. Schneiders bereits während seiner Amtszeit angeregt hatte, sprach seinen besonderen Dank aus und betonte, dass Xanten stolz darauf sei, einen solch engagierten Empfänger des Verdienstkreuzes in seiner Stadt zu haben.
Eben….gelebte Nächstenliebe
Randolf Vastmans
Autor:Randolf Vastmans aus Xanten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.