Nicht immer ist alles verloren !

Irgendwann vermisste ich in den letzten Tagen meine Digitalkamera. Zunächst kümmerte mich das kaum. Aus vergangenen Erfahrungen wusste ich, dass sie sich bald wieder auffinden würde. Doch diesmal war es nicht so. Daher begann ich, zugegeben ziemlich oberflächlich, nach ihr zu suchen. Sie blieb verschwunden. So startete ich nun mehrere, gründliche Durchsuchungen in der Wohnung, im Keller und durchkämmte auch die Garage und das Auto. Im Prinzip waren diese Aktionen nicht unbedingt ergebnislos, fand ich doch mehrere Gegenstände, die ich schon längere Zeit vermisst hatte. Nur die Kamera, die fand ich nicht. Mehr verzweifelt als hoffnungsvoll rief ich im Fundbüro der Stadt Xanten an. Ich hatte gerade angefangen dem zuständigen Angestellten das verlorenen, „ grüne „ Päckchen zu beschreiben, als er mit einem trockenen, „die Kamera liegt dort vor „ , meine Rede unterbrach. Verdattert glaubte ich zunächst, mich verhört zu haben; doch auf nochmalige, ungläubige Nachfragen bestätigte er mir den Fund. Erleichtert und glücklich fragte ich nach dem Finder. Es war eine Finderin, die auf den ihr zuständigen Finderlohn verzichtet hatte. Selbstverständlich stand ich dann noch am selben Tage mit einer kleinen Aufmerksamkeit vor ihrer Haustüre, um mich für ihre Ehrlichkeit und Mühe zu bedanken. Kritisch beäugte sie den ihr fremden Mann, nachdem sie geöffnet hatte. Ihre Miene hellte sich sichtbar auf, , als ich ihr den Grund für meinen überraschenden Besuch mitteilte. Sie freute sich über meinen Dank. Wir haben uns dann noch bei einer Tasse Kaffee nett unterhalten.
Insgesamt gesehen, ein wirklich heller Lichtblick in den augenblicklich düsteren, nasskalten Novembertagen.
Udo Watzdorf

P.S.:
Wo die Kamera gefunden wurde? Sie lag auf einem Weg in der Nähe des St. Josef Hospitals. Offensichtlich hatte ich sie dort auf einer meiner täglichen Fahrradfahrten unbemerkt verloren.