Mit dem Fahrrad nach Amsterdam, um Schokolade von dominikanischen Kakaobauern abzuholen

Pause in der Domstadt
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Ökologische Aktion der besonderen Art

Schokofahrt 2018 macht Rast in der Domstadt

Ein ökologisches Unternehmen der besonderen Art findet über Ostern statt, die 3. So genannte Schokotour. Hierbei handelt es sich um eine Aktion, welche der Kooperation von Fahrradkurieren und Lastenradfahrern mit dominikanischen Kakaobauern, sowie Partnern in der niederländischen Stadt Amsterdam entspringt. Mit dem weltweit einzigen ausschließlich durch Windkraft betriebenen Transportschiff, der „Tres Hombres“ werden die unter fairen Bedingungen geernteten Kakaobohnen aus der Dominikanischen Republik nach Amsterdam gebracht und dort traditionell mit alter Technik zu hochwertiger Schokolade verarbeitet. Um auch den weiteren Transport CO2 frei zu gestalten, übernehmen diesen Fahrradkuriere und Lastenradfahrer, welche vorher bereits den Weg aus ihren Heimatorten nach Amsterdam mit ihren umweltfreundlichen zwei- und dreirädrigen Fahrzeugen zurückgelegt hatten. In ihren Heimatstädten verteilen sie die Schokolade auf die entsprechenden Verkaufsstellen. Ein Transport von Mittelamerika bis zum Verkauf in Deutschland ohne schädliche Treibhausgasemissionen.
Die Idee entstand im Jahr 2016 in einer der fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands, im westfälischen Münster. Jens Harnack (60), bei der Stadt Rheinberg für Klimaschutz und Nachhaltigkeit zuständig und selber begeisterter Radfahrer, der seinen knapp 50 km langen Weg zur Arbeit seit 1993 bei jedem Wetter mit dem Rad zurücklegt und nun die Tour ab Rheinberg ebenfalls begleitet: „Zum ersten Mal brachen zu Ostern drei Lastenräder auf, um diese Idee in die Tat umzusetzen. Im Herbst desselben Jahres waren es bereits 26 und bei der diesjährigen Ostertour machen um die 60 aus 33 Städten bei der Aktion mit.“ Neben Teilnehmern aus dem Ruhrgebiet, Berlin, München, Oldenburg und Ostfriesland hat den weitesten Weg ein Fahrer aus dem österreichischen Dornbirn.
Am Gründonnerstag trafen sich die etwa 20 Teilnehmer aus dem westlichen Ruhrgebiet auf dem Rheinberger Marktplatz. Nach einer kleinen Stärkung aus der mitgeführten Butterbrotdose und der Getränkeflasche ging es von hier aus den Rhein entlang nach Xanten, wo man zum Mittagessen in eine Pizzeria einkehrte. Von dort aus führte der Weg ins niederländische Nimwegen zum Übernachten, bevor man am Karfreitag weiter nach Amersfort fuhr. „Hier“, so der 29jährige Nikolai Wystrychowski, der seit Duisburg dabei ist, „treffen wir auf die anderen Teilnehmer und legen den Rest des Weges gemeinsam zurück.“
„Um den Rücktransport zu bewältigen“, resümiert Harnack, „werden 104 Menschen zusammen über 27000 Kilometer Warentransport hinter sich bringen und teilweise eine Woche unterwegs sein“.
Sinn des Projektes ist, die Aufmerksam die Menschen für die Wichtigkeit des fairen Handels zu sensibilisieren und zu zeigen, dass es grundsätzlich möglich ist, unsere Wirtschaft mit einiger Anstrengung umweltverträglicher zu machen.

Randolf Vastmans

Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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