Kaugummi entert Hosenbein!
Die Bänke rund um die „Markteiche“ sind ein beliebter Ruheplatz von Groß und Klein, Jung und Alt. Von hier kann quasi im Panoramarundblick das Geschehen auf dem Großen und Kleinen Markt beobachtet werden. Dies nicht nur wie bei dem Weinfest am vergangenen Wochenende, sondern durchaus auch während der Woche. In Xanten ist immer was los! Auch ich strebte in der vergangenen Woche diesem Rastplatz zu. Ein Blick nach oben, in die Krone der Eiche: Keine Eichenprozessionsspinner zu sehen. Ein Blick nach unten auf die Bank: Verunreinigungen, Vogelkot oder Ähnliches beherbergten die Bankoberfläche. Ich dachte an meine schwarze Hose, verzichtete auf den Kontakt mit der Bank und steuerte die unprätentiösen Bänke vor dem ehemaligen Rathaus an. Augenscheinlich war die Bankoberfläche sauber, und ich setzte mich. Bei der Rückkehr zu Hause verschreckte mich meine Frau mit dem Ausruf: „Was hast Du denn da hinten auf der Hose?“ Ich verdrehte meinen Kopf und entdeckte zwei helle Klumpen. Nicht am Hosenboden, sondern an einem Hosenbei. Genauer betrachtet, hatten zwei gut durchgekaute Klumpen Kaugummi mit Fremd-DNA hinterlistig ein Hosenbein geentert. Glücklicherweise hatte ich vor kurzem in einer Wochenzeitung gelesen, dass Kaugummi durch Vereisung recht problemlos entfernt werden konnte. Als ich dies meiner Frau sagte und um einen Tiefkühlbeutel bat, blickte sie mich ziemlich entgeistert an. Immer noch zweifelnd ließ sie sich letztlich von der reinen Ernsthaftigkeit meiner Bitte überzeugen. Nach einigen Stunden Aufenthalt in der Tiefkühltruhe konnte ich die Klumpen - fast substanzlos – unter den bewundernde Blicke meiner Frau entfernen. Den Rest wird, so hoffe ich, die Reinigung erledigen. Beim nächsten Sitzversuch werde ich also auch die Seitenflächen genau in Augenschein nehmen müssen. Könnte aber auch komfortabel auf dem Sitzmöbel einer italienischen Eisdiele Platz nehmen, die gi(e)rschartig allmählich Marktoberfläche "überbewuchert".
Autor:Udo Watzdorf aus Xanten |
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