Johannes "Schang" Schmitz: 80 Jahre und fit wie ein Turnschuh

Als der junge Johannes Schmitz das erzbischöfliche Konvikt Bad Münstereifel besuchte, bekam er von seinen Kumpeln den Spitznamen „Schang“ verpasst. Der Schang begleitete ihn dann auch, als es ihn aus Köln nach Veen verschlug.

Bönninghardt. „Damals“, erinnert sich Johannes „Schang“ Schmitz, „herrschte am Niederrhein Lehrermangel.“ Und so kam er nicht ganz freiwillig an seine erste Stelle als Leiter der katholischen Volksschule in Veen. Der gemeinsame Unterricht von Kindern von 6 bis 14 Jahren in einem Raum sollte aber zum Glücksfall für ihn werden. Johannes Schmitz wurde zu einer Institution im Rahmen der Lehrerfortbildung.

Der Grundschulpapst vom Niederrhein

Jahrzehntelang pilgerten ganze Lehrerkollegien und Scharen von Pädagogikstudenten nach Veen, um hier bei Johannes Schmitz, dem „Grundschulpapst vom Niederrhein“ Anregungen für den Unterricht zu erhalten.
Bis zu seinem 65. Lebensjahr bildete die Grundschule in Alpen/Veen seinen beruflichen Lebensmittelpunktpunkt. Aber der leidenschaftliche Schulleiter bewahrte auch nach der Pensionierung 1998 seinen hellwachen Geist.
Auf der Bönninghardt, im ehemaligen Volkschulsgebäude fanden Hiltrud und Johannes Schmitz mit ihren beiden Töchtern ihr Heim. 20 Jahre lang haben sie ihre Räume für legendäre Hausausstellungen zur Verfügung gestellt. Künstler, zu denen das Ehepaar Schmitz Kontakte hatte, bekamen hier die Möglichkeit ihre Werke in einem besonderen Rahmen zu präsentieren.

Kunst und Musik

Die Kunst und die Musik bilden nach wie vor starke Triebfedern im Leben von Johannes Schmitz. Das Lebenswerk des Bönninghardters umfasst aber viel mehr.
Sein Engagement in der Kirche, im Martinskomitee, als Gründer der Jugendgruppe (JUBO), als Vorsitzender der Bönninghardter Interessengemeinschaft für Geschichte und Natur lässt nur im Ansatz erahnen, warum Johannes Schmitz mit Bundesverdienstkreuz und Rheinlandtaler ausgezeichnet wurde.

Geburtstagsfeier mit Ramba Zamba

Der 80-Jährige hat sich seine rheinische Frohnatur erhalten.
Und so wurde der Geburtstag mit 130 Gästen und entsprechendem „Ramba Zamba“ gefeiert. Fit hält sich Johannes „Schang“ Schmitz unter anderem mit Wandern.
In diesem Jahr steht erneut eine Tour mit dem Wohnmobil auf dem Programm. Diesmal bildet die Bretagne das Ziel. Die Landschaft wird in seinen Bildern festgehalten und schmückt dann bestimmt auch wieder das Heim in Bönninghardt.
Hier, in seiner Heimat, behält Johannes Schmitz nach wie vor alles im Auge.
Ob Projekte zur Verkehrsberuhigung oder den Bau von Radwegen - Aufgaben gebe es genug, sagt er. "Schang" Schmitz: „Wichtig ist das Alte zu erhalten und es mit neuem, impulsivem Leben zu füllen.“