Herbert Dissen wird 70! - 70 Jahre und kein bisschen leise...
... leise zu werden, dass hat er sich auch nicht vorgenommen. Herbert Dissen wird am Karnevalssonntag 70 Jahre alt und feiert traditionsbewusst als Xantener im Rathaus.
„Mitten im Krieg bin ich am Aschermittwoch in Krefeld geboren. Deshalb liegt mir vielleicht auch der rheinische Karneval so am Herzen. Im ersten Lebensjahr verschlug es uns allerdings schon nach Xanten. Deshalb fühle ich mich auch als Xantener“ Zuerst wohnte er auf der Marsstraße, wurde kurzzeitig nach Zerstörung des Hause nach Thüringen evakuiert, kehrte aber schnell wieder in „seine“ Stadt zurück. Auf einem Bauernhof in Wardt verlebte er eine glückliche Kindheit. Mit 8 Jahren zog die ganze Familie dann in das eigene Haus auf dem Holzweg. Dort lebt Herbert Dissen immer noch und dort laufen auch alle Fäden der FBI zusammen.
Aus einer Interessengemeinschaft Holzweg entstand die Freie Bürgerinitiative Xanten. Seit nun mehr 36 Jahren ist er ununterbrochen Ratsmitglied, er war stellvertretender Bürgermeister und ist 43 Jahre lang als Kommunalpolitiker aktiv. Die Politik ist sein Leben. Ausgleich holt er sich in seinem Garten, in dem er liebevoll einen schönen Teich angelegt hat. Dort kommt er zur Ruhe außerhalb des lauten Treibens in der Kommunalpolitik.
Sein allergrößtes Hobby ist aber das Reisen in ferne Länder. Als seine ältere Schwester 1962 nach Kanada ausgewandert ist, begann er die Welt zu bereisen. Auf seiner Homepage (www.herbert-dissen.de) kann man alle Reiseberichte nachlesen. Er war in Nepal, Alaska, Ägypten, Kuba, Brasilien, Mexiko, Thailand und sah fast die ganze Welt. „Der einzige weiße Fleck ist Australien und Neuseeland. Da möchte ich aber auch noch unbedingt hin.“, so Dissen, nachdem er Weihnachten Hawaii und Jamaika bereist hat. Aber nicht nur zum Spaß bereist er die Länder, in Nepal unterstützte er aktiv ein Schulprojekt, in Sri Lanka lernte er Jagath kennen, für den er ein Tuc-Tuc, ein dort übliches Taxi, kaufte. Mit Spendensammlungen in Xanten bekam er 2000 Euro zusammen und ermöglichte somit Jagaths Familie ein sorgenfreies Leben. Seine Reiseberichte mit farbenfrohen, tollen Fotos zeigt er auch in Seniorenheimen und steht dort Rede und Antwort. Die Bewohner kennen solche Länder nur aus dem Fernsehen und freuen sich immer sehr auf seine Vorträge.
Der gelernte Fernmeldetechniker war auch beruflich engagiert und setze sich im Personalrat für die Kollegen, besonders aber für die Belange der Behinderten ein. Seit 2003 ist er nun Rentner, aber mehr Zeit hat er dadurch noch lange nicht. Seine Tage sind geprägt vom Einsatz für Xanten und seine Xantener. „Es gibt so viele Probleme oder Sorgen der Bürger, die sich an uns wenden. Da gilt es Abhilfe zu schaffen und alles zu klären. Erst wenn der Bürger zufrieden ist, können wir es auch sein. Ans Aufhören denke ich noch lange nicht, vielleicht ein bisschen ans loslassen.“ Bleibt abzuwarten, was ein Herbert Dissen unter loslassen versteht. Ikü
Autor:Ingrid Kühne aus Xanten |
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