Große Viktortracht in Xanten mit Prozession zum Fürstenberg

Die Große Viktortracht im Jahre 1936. Die Prozession wird angeführt vom damaligen Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen. | Foto: privat
  • Die Große Viktortracht im Jahre 1936. Die Prozession wird angeführt vom damaligen Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen.
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Die Propsteigemeinde St. Viktor in Xanten feiert am Sonntag, dem 13. Oktober, mit der Großen Viktortracht nicht nur ein beeindruckendes Bekenntnisfest, sondern auch den Höhepunkt ihres 750-jährigen Jubiläums des gotischen St. Viktor-Domes.

Xanten. Im Rahmen einer Prozession wird der Viktorschrein durch die Straßen der Stadt zum Fürstenberg getragen. Dort hatte der Legende nach der heilige Viktor sein Martyrium erlitten. Der Heilige war, so die Überlieferung, im dritten Jahrhundert nach Christus Soldat der thebäischen Legion.
Als er sich als Christ weigerte, den römischen Göttern zu opfern wurde er dafür auf dem Fürstenberg hingerichtet. Die vermutlichen Gebeine des Heiligen werden seit dem 12. Jahrhundert im Viktorschrein aufbewahrt, dem ältesten erhaltenen Reliquienschrein des Rheinlandes. In Xanten begeht man die Große Viktortracht anlässlich hoher Fest- und Gedenktage sowie anderer besonderer Ereignisse seit 1228.
„Bei der kommenden Feier der Großen Viktortracht sollen wir ermutigt werden, durch unsere Teilnahme ein persönliches Bekenntnis zu Jesus Christus abzulegen“, erläutert Propst Klaus Wittke, Pfarrer der Xantener St. Viktor-Gemeinde, das bevorstehende Ereignis. „Als Glaubende in Xanten und am Niederrhein stehen wir in einer Reihe bedeutender christlicher Bekenner. “
Nach Ansicht des Geistlichen stehen die Namen von Karl Leisner, Nikolaus Groß, Heinz Bello, Gerhard Storm, Wilhelm Frede und Johannes Maria Verweyen für viele, die unbeugsam ihrem Gewissen gefolgt sind und deshalb getötet wurden.
Die Große Viktortracht beginnt um 9 Uhr mit einem Pontifikalamt, das Kardinal Joachim Meisner, Erzbischof von Köln, sowie Bischof Felix Genn aus Münster und der niederrheinische Regionalbischof Wilfried Theising zelebrieren.

Glaubenszeugen

Anschließend ziehen die Gruppen der Pfarre sowie die Gäste aus Nah und Fern in der Prozession mit dem Schrein durch die Stadt. Papst Franziskus hatte Kardinal Meisner bereits am 17. August zu seinem Sondergesandten für die Feierlichkeiten zum 750-jährigen Jubiläum des Xantener Domes ernannt.
Berühmt geworden ist die Große Viktortracht im September 1936, die im engen Zusammenhang mit dem Auffinden des Märtyrergrabes durch Walter Bader stand.
Diese Viktortracht, an der 25.000 bis 30.000 Katholiken teilnahmen, war eine der beeindruckensten Demonstrationen des Katholizismus im Dritten Reich. In der Zeit nach dem Ende des zweiten Weltkrieges bildete die Viktortracht 1966 den Abschluss der Wiederaufbauarbeiten der Krypta und des Domes.
Bereits 1961 hatte der damalige Propst Wormland den Grundstein für die Erweiterung in der Krypta gelegt. In der Urzelle des Domes entstand gegenüber dem antiken Märtyrergrab eine Gedenkwand, in der die Sarkophage und Urnen der Glaubenszeugen aus dem Dritten Reich eingelassen sind.
Die Viktortrachten sind eng mit der Geschichte der größten Kirche des Niederrheins verbunden. Der Heilige – vor allem der Märtyrer – genoss in der Kirche des Mittelalters besondere Verehrung.

Offener Viktorschrein

Bereits am 10. Oktober, dem Patronatsfest des heiligen Viktor, wird Weihbischof Wilfried Theising um 18 Uhr den Viktorschrein öffnen. Wenn das vergoldete Dach abgenommen ist, werden die alten Siegel gesprengt, die den zweiten, innenliegenden hölzernen Schrein umgeben. Dann kann die Gemeinde einen Blick auf die Gebeine werfen. Mehr zum Thema im Internet: http//:www.xantener-dom-2013.de

Autor:

Christoph Pries aus Xanten

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