Der ewige Zeitenjäger
Der Alpener Wilhelm Schmitz gilt als Legende des Laufsportes
Am Horizont hat Wilhelm Schmitz, ehrenamtlicher Sportwart der Leichtathletikgemeinschaft Alpen einen kleinen Hoffnungsfunken ausgemacht.
Von Christoph Pries
Nachdem lange Zeit, im wahrsten Sinnes des Wortes, coronabedingt gar nichts mehr lief, bringen jetzt die Lockerungen wieder Leben in den brach liegenden Vereinsalltag. "Seit einigen Tagen können wir wieder in kleinen Gruppen trainieren", freut sich Wilhelm Schmitz. "Laufen auf Abstand ist jetzt immerhin wieder möglich." Auch die Schüler trainieren wieder. Nur die Running Kids, die jüngsten des Vereins, haben noch Pause. "Wahrscheinlich greifen sie erst wieder nach den Großen Ferien ins Geschehen ein", so Schmitz. Seit 15 Jahren ist Schmitz als Sportwart eine der tragenden Säulen des Vereins. Beigetreten ist er gemeinsam mit seinem Bruder eine Woche, nachdem die LG gegründet wurde.
Dabei hatte es zunächst gar nicht nach einer Sportkarriere ausgesehen, erinnert sich der Alpener. "Wir haben sogar geraucht". Und dann hätten sie spaßeshalber den Trimm-Dich-Pfad in de Leucht in Angriff genommen. "Der hat eine Länge von 2,8 Kilometern," schmunzelt Schmitz. "Wir waren so etwas von platt". Höchste Zeit gute Vorsätze in die Praxis umzusetzen. Über die "Trimm-Dich-Bewegung" in den 1970er Jahren kam der Alpener zum Lauf. Fronleichnam 1980 ging es in Schwafheim über die 10-Kilometer-Distanz.
Hawaii und New York
Der Aufgalopp zu einer Karriere, die ihresgleichen sucht. Der Alpener "Zatopek" hat 27 Marathonläufe absolviert. Er war in Hawaii, New York, Berlin oder Wien.
Mit Erreichen des 60. Lebensjahres trat Wilhelm Schmitz kürzer. Dennoch trainierte er fleißig weiter und absolvierte 195 Rennen über die Halbmarathondistanz von 21,5 Kilometern. "In meiner Klasse über 65 Jahre habe ich richtig abgeräumt," lacht Wilhelm Schmitz. Der sechste Platz bei der Deutschen Meisterschaft stellt für ihn das sportliche Highlight dar.
Irgendwann machten aber die Knie nicht mehr mit. Seit zwei Jahren hat der Alpener die Laufschuhe an den Nagel gehängt. Na ja, fast, denn "Walken geht noch!", freut sich Wilhelm Schmitz. Auch hier ist der "Zeitenjäger" gut dabei. Immer sonntags geht es für dreieinhalb Stunden durch die Natur. "Das macht Spaß", lässt es Schmitz weiterhin ordentlich krachen.
Ganz neue Wege geht der Sportler, Funktionär und Trainer auch in Zeiten der Corona-Krise. Den Weseler "Neuro-Lauf" absolvierten die Alpener Aktiven virtuell. 60 LG-Läufer meldeten ihre Ergebnisse dem Organisationsteam um Winfried Neukäther. Als am Ende die Ergebnisse zusammengefasst wurde, kamen für die Alpener insgesamt 679 Kilometer heraus, was der Strecke von Alpen bis München entspricht. "Das war eine gute Leistung", lobt Schmitz seine Aktiven.
Autor:Lokalkompass Xanten aus Xanten |
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