Segways - die leise Gefahr! Manfred Wilmsen äußert seinen Unmut

- hochgeladen von Ingrid Kühne
Wuusch - Manfred Wilmsen zuckt zusammen. Gerade noch rechtzeitig kann der Lüttinger seinen zweijährigen Sohn Nick beiseite nehmen, da rauscht das Segway auch schon vorbei.
Dem 40-jährigen Familienvater sind die Spaßmobile ein Dorn im Auge. „Gerade um die Xantener Südsee herum sind die Wege schmal, weil alles nur noch wild in die Fahrbahn wuchert.“ Obwohl hier keine motorisierten Zweiräder fahren dürfen, wird die idyllische Route jedoch zunehmend von Segway-Fahrern genutzt.
Manfred Wilmsen hat schlechte Erfahrungen mit dem neuen Trend Segway-Fahren gemacht: „Da die Fahrzeuge sehr leise sind, hört man kaum, wenn sie sich nähern und da wird man schon mal beinahe über den Haufen gefahren.“
Diese Fahrzeuge sind zur Zeit der „Renner“ im Freizeitbereich. Das in den USA entwickelte, mit einem Elektromotor angetriebene Sportgerät, wird durch Gewichtsverlagerungen gesteuert. In Xanten gehören Segway-Fahrer inzwischen zum Stadtbild. Viele Touristengruppen erhalten am Hafen eine kurze Anleitung und dürfen dann auf eigene Faust losfahren. Dabei bietet es sich geradezu an, die erste Tour rund um die Xantener Südsee zu fahren. Manfred Wilmsen wundert sich jedes Mal hierüber, da der Weg um den See für motorbetriebene Fahrzeuge gesperrt ist. „Überall stehen die Schilder, keine Mofas, keine Roller, keine Motorräder. Aber diese Dinger dürfen das?“ Nicht nur der 40-Jährige fühlt sich gestört, auch ältere Menschen, die mit dem Rollator oder zu Fuß unterwegs sind, erschrecken sich oft, wenn die Besuchergruppen mit bis zu 20 Kilometern in der Stunde an ihnen vorbei brausen. „Oft spürt man auch, dass die Fahrer ungeübt sind, denn man lernt die Segway-Handhabung nur kurz auf den gepflasterten Wegen am Hafen und fährt dann auf die sandigen Wege um den See. Wie so ein Gefährt dann reagiert, bekommt man erst im Gefahrensfall mit – wenn es zu spät ist. Nicht auszudenken, wenn man von so einem schweren Gerät angefahren wird.“, gibt Manfred Wilmsen zu bedenken. Nicht umsonst wird empfohlen beim Fahren eines Segways einen Helm zu tragen. So ein Spaßfahrzeug wiegt um die 50 Kilogramm. Rechnet man das Gewicht des Fahrers hinzu und berücksichtigt die Geschwindigkeit kann man sich gut vorstellen, wie gefährlich ein Unfall mit einem Fußgänger werden kann. Nach Ansicht von Manfred Wilmsen ist es an der Zeit, dass sich die Ordnungsbehörden einmal darüber Gedanken machen, wie es zu einem geregelten Miteinander kommen kann. Einen Vorschlag hat der Lüttinger schon parat: „Es gibt genügend Wege in und um Xanten, auf denen sich die Fahrer beweisen können. Da muss es nicht gerade dort sein, wo viele Bürger Ruhe und Erholung suchen.“


Autor:Ingrid Kühne aus Xanten |
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