Ist es möglich, im Hochgebirge Eier hart zu kochen?

Photo: Ostermart in Xanten, 17.04.2011.

25.04.2013

Daß Wasser bei 100 Grad Celsius kocht, ist allgemein bekannt, doch trifft dies auch auf Orte zu, die einige hundert oder gar tausend Meter über dem Meeresspiegel liegen ?

Am Meer ist der Luftdruck so hoch, daß das Wasser im Topf bei +100 Grad kocht - hier spricht man von Normaldruck. Mit zunehmender Höhe sinkt jedoch der Luftdruck deutlich und damit auch der Siedepunkt des Wassers.

Auf dem Kahlen Asten, welcher eine Höhe von 841,9m hat (über dem Meeresspiegel), kocht das Wasser bereits bei etwa +97,11 Grad, da alle 291 Höhenmeter der Siedepunkt um etwa 1 Grad sinkt. Auf dem Brocken (1141,1 m ü. NN - normal Null) kocht das Wasser bereits bei +96 Grad und auf der Zugspitze (2962 m ü. NN - normal Null) gar schon bei +89,8 Grad. Heißer kann es also hier nicht mehr werden.

Eier, welche also bei 100 Grad Celsius in etwa acht Minuten hart werden, benötigen bei einer Temperatur von nur 97,11 oder gar 89,8 Grad Celsius natürlich länger, bis sie hart sind. Auch andere Lebensmittel benötigen in höheren Gebieten eine längere Garzeit.

Auf dem 8848 Meter hohen Mount Everest dagegen würde es mit dem Eierkochen überhaupt nicht mehr klappen. Zwar ist das Eidotter nach einer gewissen Zeit geronnen, das Eiweiß hingegen aber nicht. Dies liegt daran, daß Eigelb und Eiweiß bei unterschiedlichen Temperaturen stocken. Beim Eigelb reichen 62 Grad Celsius aus, für das Eiweiß sind jedoch 84,5 Grad Celsius nötig. An solch eine Temperatur kommt man auf dem Mount Everest aber nicht heran, da hier der Siedepunkt des Wassers bei +69,6 Grad Celsius liegt.

Um dieses Problem zu umgehen ist es hier ratsam, Schnellkochtöpfe zu verwenden. Dank des künstlich aufgebauten Drucks siedet das Wasser immer bei +120 Grad.

Autor:

Hans-Martin Scheibner aus Xanten

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