Grenzwertüberschreitung in Xanten - erhöhte Eisen- und Mangangehalte im Trinkwasser

Photo: Privat.

29.03.2016 / Update am 04.04.2016

Schon seit einigen Tagen wird auf der Xantener Facebookseite von vielen Bürgerinnen und Bürgern über Veränderungen im Xantener Trinkwasser berichtet. Vereinzelt gelb-rötlich, oftmals jedoch "nur" mit einem unangenehm metallisch stechendem Geruch und Geschmack käme das Wasser aus der Leitung, so die User. Das KWW GmbH – Kommunales Wasserwerk berichtete zwar am 21.03.2016 von einer "Vorübergehenden Außerbetriebnahme der Enthärtungsanlage im Wasserwerk Xanten", doch blieben weitere Erklärungen aus. Nach einigen Nachfragen wurde nun heute folgendes mitgeteilt:

"29.03.2016 - Grenzwertüberschreitung in Xanten - erhöhte Eisen- und Mangangehalte

Die KWW GmbH - Kom­mu­na­les Was­ser­werk weist dar­auf­hin, dass es auf Grund der Au­ßer­be­trieb­nah­me der Ent­här­tungs­an­la­ge im Was­ser­werk Xan­ten vor­über­ge­hend zu er­höh­ten Ei­sen- und Man­gan­ge­hal­ten im Trink­was­ser­netz der Stadt Xan­ten kom­men kann. Dies äu­ßert sich, je nach Be­schaf­fen­heit des Rohr­net­zes sowie ihrer Haus­in­stal­la­ti­on, durch eine ge­schmack­li­che Ver­än­de­rung des Trink­was­sers. Das zu­stän­di­ge Ge­sund­heits­amt des Krei­ses Wesel wurde be­reits in­for­miert und das wei­te­re Vor­ge­hen ab­ge­stimmt. Mit Wie­der­in­be­trieb­nah­me der Ent­här­tungs­an­la­ge (vor­aus­sicht­lich Ende der Woche) wer­den die Grenz­wer­te wie­der ein­ge­hal­ten.

Wir wei­sen aus­drück­lich dar­auf­hin, dass diese vor­über­ge­hen­de Über­schrei­tung der Grenz­wer­te kei­ner­lei Ge­fähr­dung der Ge­sund­heit dar­stellt."

Vorherige Meldung:

"21.03.2016 - Vorübergehende Außerbetriebnahme der Enthärtungsanlage im Wasserwerk Xanten

Auf Grund von In­spek­ti­ons- und Rohr­lei­tungs­ar­bei­ten im Was­ser­werk Xan­ten wird im Zeit­raum von

Mon­tag, 21. März 2016 bis vor­aus­sicht­lich Frei­tag, 01. April 2016

die Ent­här­tungs­an­la­ge vor­über­ge­hend außer Be­trieb ge­nom­men wer­den. Die Stadt Xan­ten sowie die Ge­mein­den Alpen und Sons­beck wer­den wäh­rend die­ses Zeit­raums mit Trink­was­ser ver­sorgt, wel­ches eine na­tür­li­che Härte von rund 17-20 °dH auf­weist. Dies ent­spricht dem Här­te­be­reich 3 (hart). Wäh­rend der In­spek­ti­ons- und Rohr­lei­tungs­ar­bei­ten bleibt die Trink­was­ser­qua­li­tät selbst­ver­ständ­lich ge­sund­heit­lich ein­wand­frei.

Die KWW GmbH - Kom­mu­na­les Was­ser­werk bit­tet ihre Kun­den um Ver­ständ­nis für diese drin­gend not­wen­di­ge Maß­nah­me."

Quelle: https://www.kww.nrw/4-0-Aktuelles.html

Edit: Trinkwasseranalyse - Stand: 23. Februar 2016

Eisen, gesamt in mg/l
Grenzwerte: 0,20
Meßwerte: weniger als 0,010

Mangan, gesamt in mg/l
Grenzwerte: 0,05
Meßwerte: weniger als 0,010

Persönliche Anmerkung: Die Informationspolitik war (ist) zumindest in diesem Fall etwas langsam und dürftig verlaufen. Auch die Erklärung von "vor­über­ge­hend er­höh­ten Ei­sen- und Man­gan­ge­hal­ten im Trink­was­ser­netz" bzw. "Grenzwertüberschreitung in Xanten - erhöhte Eisen- und Mangangehalte" finde ich etwas schwammig. Betrachtet man den Tagesbedarf an Eisen und Mangan, so würde ich bei Säuglingen (Tagesbedarf Eisen: 0,5mg) im Alter von 0-4 Monaten aufpassen und vorübergehend Flaschenwasser verwenden. Eine Abkochung des Wassers bringt bei Metallen nämlich nichts. Ich denke, eine Erklärung Seitens des Anbieters über die Umstände und Angaben zu den Meßwerten wäre hier recht hilfreich und wünschenswert.

Update: 01.04.2016 - Wiederinbetriebnahme der Enthärtungsanlage im Wasserwerk Xanten

"Die Re­vi­si­ons- und Rohr­lei­tungs­bau­maß­nah­men an der Ent­här­tungs­an­la­ge im Was­ser­werk Xan­ten konn­ten er­folg­reich ab­ge­schlos­sen wer­den. Die Ent­här­tungs­an­la­ge wird im Laufe des Tages wie­der in Be­trieb ge­nom­men, so­dass mit einem Rück­gang der er­höh­ten Ei­sen- und Man­gan­kon­zen­tra­tio­nen im Trink­was­ser über das Wo­chen­en­de zu rech­nen ist.

Die KWW GmbH - Kom­mu­na­les Was­ser­werk weist noch­mals dar­auf­hin, dass zu kei­nem Zeit­punkt eine ge­sund­heit­li­che Ge­fähr­dung be­stand. Bei den über­schrit­te­nen Grenz­wer­ten der Pa­ra­me­ter „Eisen“ und „Man­gan“ han­delt es sich um tech­nisch-ori­en­tier­te Grenz­wer­te, von denen bei einer leicht er­höh­ten Kon­zen­tra­ti­on keine Ge­fähr­dung für die Be­völ­ke­rung aus­geht.

Wir dan­ken Ihnen für Ihr Ver­ständ­nis."

Autor:

Hans-Martin Scheibner aus Xanten

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