Xanten kämpft um seinen Notarztstandort
Notarzt oft vor dem Rettungswagen am Einsatzort
Kreistagsmitglieder aus Sonsbeck und Xanten zum Gespräch eingeladen
Zu einem Gesprächstermin hatten die Stadt Xanten und der Förderverein des St. Josef- Hospitals Xanten zusammen mit dem Geschäftsführer der Klinik, Michael Derksen die beiden Kreistagsabgeordneten aus Xanten und Sonsbeck, Dietmar Kisters und Heinz-Peter Kamps in die Rettungswache in der Hees eingeladen.
Der Kreis Wesel will den Entwurf des Rettungsdienstbedarfsplans auf Empfehlung der Firma ORGAKOM, die Notarztstandorte Rheinberg und Xanten in einem neuen in Alpen zusammenzufassen, umsetzen und bezeichnet die Einwendungen der Stadt Xanten in der von ihr eigereichten Stellungnahme gegen die Änderung als paradox und falsch.
Das Argument der Stadt, das seit vielen Jahren bestehende System habe sich bewährt, bestreitet der Kreis Wesel, weil dieses System erst seit 2015 existiere und der Notarzt bis dahin auf dem RTW mitgefahren sei. Ein Argument, das nach Ansicht der Befürworter zur Beibehaltung des aktuellen Berdarfsplans nicht dazu führen darf, die Bedingungen zu verschlechtern, was die logische Schlussfolgerung sei. Allein in diesem Jahr sei der Notarzt vierzigmal vor dem RTW am Einsatzort eingetroffen und habe in vielen der Fälle bereits wertvolle Hilfe leisten können. „Der Einwand des Kreises, der Notarzt könne in 80 % der Fälle wieder abrücken, ohne zum Einsatz gekommen zu sein“, so Bürgermeister Thomas Görtz, „ist hanebüchen, denn das stellt der Arzt ja schließlich erst am Einsatzort fest“. Es könne doch nicht sein, dass man bei der Alarmierung erst mal davon ausgehe, dass es sich um einen mehr oder weniger harmlosen Fall handelt, der ohne Notarzt auskomme.
Michael Derksen und der Vorsitzende des Verein zur Förderung des
Sankt Josef-Hospitals Xanten e.V., Alfred Melters sind sich sicher, dass eine Zusammenlegung der Notarztstandorte Xanten und Rheinberg in Alpen eine erhebliche Verschlechterung der Versorgungssituation mit sich bringen werde.
Michael Derksen, der die Zusammenarbeit mit Görtz und der Verwaltung ausdrücklich lobte, „Wir sprechen hierbei nicht fürs Krankenhaus, sondern für die Menschen in der Region, denn die haben eine adäquate Notarztversorgung verdient“.
Melters behält sich Maßnahmen vor, falls der Kreistag dem Beschlussvorschlag des Kreises zur Umsetzung des neuen Rettungsbedarfsplans folgen sollte.
„Wir werden in diesem Falle massive Maßnahmen ergreifen, um zu zeigen, dass die Bürger hinter uns stehen“.
Auch Tobias Fuß, Leiter des Ordnungsamtes empört sich an die beiden Kreistagsmitglieder gewandt, „Hier werden unsere Zahlen, die faktisch nicht zu bestreiten sind, ad absurdum geführt und Ihnen für Ihre Abstimmung falsche Voraussetzungen genannt“.
Derksen verstärkt dies, „Es ist erschreckend, dass sich eine Kreisverwaltung in solch einer für die Menschen wichtigen Angelegenheit auf Studien verlässt, statt auf tatsächliche Zahlen der Betroffenen“.
Auch die Bürgermeister von Rheinberg und Sonsbeck sind gegen die Zusammenlegung der Notarztstandorte in Alpen, weil sie eine Verschlechterung der notärztlichen Versorgung für unausweichlich halten.
Vier Sitzungen des Kreises wird der Beschlussvorschlag nun noch durchlaufen, bevor eine Entscheidung fallen wird. Das werden am 02. Dezember die Sitzung des Ausschusses für Verkehr, Rettungswesen und Ordnungsangelegenheiten, am 04. Dezember der Ausschuss für Personal- und Verwaltungsangelegenheiten, am 05. Dezember der Kreisausschuss und letztendlich am 12. Dezember der Kreistag sein.
Randolf Vastmans
Autor:Randolf Vastmans aus Xanten |
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