FBI Xanten begeht 45jähriges Jubiläum
Keine große Feier wegen Corona
Eine der nach eigenen Angaben ältesten Bürgerinitiativen
in NRW begeht ihr 45jähriges Jubiläum, die Freie Bürgerinitiative Xanten (FBI).
Entstanden war die FBI am 14. März 1975 aus einer Interessengemeinschaft von Anwohnern der Straße „Holzweg“, die sich gegen falsch abgerechnete Straßenbaukosten gewehrt hatten und nach siebenjährigem Rechtstreit vor dem Oberverwaltungsgericht Münster Recht bekamen.
Bei den kurz darauffolgenden Kommunalwahlen errang die Initiative auf Anhieb mehr als neun Prozent der Wählerstimmen und zog mit drei Mandaten in Gestalt von Herbert Dissen, Monika Höver und Erich Engels in den Stadtrat ein.
Das Wahlergebnis konnte die FBI bei der nächsten Kommunalwahl bereits auf 23,4 % und die Anzahl der Mandate auf acht Sitze verbessern.
Zum ersten Mal kandidiert Herbert Dissen bei den Kommunalwahlen 2004 für die Wahl zum Bürgermeister und erhält 11,4 % der Wählerstimmen. Zu diesem Zeitpunkt verfügt die Initiative über fünf Ratsmandate.
McDonalds Beek und Bioenergiezentrum Ursel
Fortan setzt sich der mittlerweile gegründete Verein „Freie Bürgerinitiative Xanten e.V.“ erfolgreich gegen einige vorgesehene Gewerbeansiedlungen ein. Durch Unterschriftsaktionen wird 2014 beispielsweise die Einrichtung eines Gewerbegebietes in der Beek, B57- Ecke Gelderner Straße verhindert, weil es der Ansiedlung eines McDonalds Schnellrestaurants dienen sollte.
Bereits davor, im Jahre 2010 unterstützt die Fraktion den Widerstand gegen die Errichtung eines Bioenergiezentrums in Ursel mit der Begründung, dies habe in unmittelbarer Nähe zu einem Landschaftsschutzgebiet nichts zu suchen.
Heute, 45 Jahre nach ihrer Gründung, zählt die Initiative 80 Mitglieder und verfügt aktuell immer noch über fünf Ratsmandate. Der Fraktionsvorsitzende ist Peter Hilbig und Arno Hoffacker der Vorsitzende FBI e.V.
FBI stellt Bürgermeisterkandidatin
An den Zielen habe sich bis heute nichts geändert, sagt Hilbig. „Wir verstehen uns als Nachbarn und wollen niemanden bekämpfen, sondern weiterhin die Interessen der Bürgerinnen und Bürger vertreten“. Deshalb sei man auch bereit, mit allen Fraktionen zusammenzuarbeiten, wenn es dem Wohl der Stadt diene.
Für die Kommunalwahl in diesem Jahr hat man sich erneut dazu entschlossen, einen Kandidaten fürs Bürgermeisteramt zu stellen. Der Kandidat ist diesmal weiblich und gebürtige Französin. Die 47jährige Valérie Petit, selbständige Französisch Lehrerin und Sekretärin in der Dommusikschule, stellt sich am 13. September den Wählerinnen und Wählern. Sie mag den Begriff „gegen“ überhaupt nicht, wie sie versichert. „Leider lässt er sich aber nicht immer vermeiden, denn eine Bürgerinitiative entsteht naturgemäß daraus, gegen etwas zu sein“.
Keine Feier wegen Corona
Gefeiert wird das 45jährige Jubiläum nicht mit einem Bürgerfest, wie es ursprünglich vorgesehen war. „Da hat uns Corona leider einen Strich durch die Rechnung gemacht“, bedauert Hilbig.
Stattdessen gibt es 45 Überraschungen, wie den Besuch bei vielen Xantener Einrichtungen, Projekten und Vereinen mit netten Päckchen oder großzügigen Schecks, Gutscheine für Heimbewohner für einen gemeinsamen Spaziergang mit einem FBIler und ähnliches.
Die ersten, die sich freuen durften, waren die Kleinsten, denn jede KITA bekommt, wenn sie das möchte, 20 Fußbälle geschenkt.
„Wir sind ein Teil von Xanten und beschenken die Xantener“, freut sich Hilbig. Im Gegenzug würde er sich über Anerkennung, „aber auch kritisches Feedback, wenn wir danebenliegen“, freuen.
Randolf Vastmans
Autor:Randolf Vastmans aus Xanten |
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