Diskussion über das "Projekt Energiewende"
„Was können die Bürger zur Energiewende beitragen?“ lautete das Thema einer Informationsveranstaltung zu der Peter Nienhaus, Vorsitzender von Bündnis 90 / Die Grünen in der Gemeinde Alpen, eingeladen hatte. Mit den gut 20 Teilnehmern diskutierten der Dürener Bundestagsabgeordnete Oliver Krischer und Christian Moosbrugger, Inhaber einer Firma in Krefeld, die im Bereich Erneuerbare Energien tätig ist.
Alpen. Der Fokus lag insbesondere auf den beiden Schwerpunkten Solar- und Windenergie. Peter Nienhaus sah Alpen, mit Blick auf die 274 Photovoltaik-Anlagen, die in der Gemeinde bislang am Netz sind, gut aufgestellt. Zusammen mit den Windkraftanlagen bezieht Alpen 44 Prozent seines Stromes aus Erneuerbaren Energien und liegt damit deutlich über dem bundesweiten Schnitt.
Die Alpener Verwaltung erstellt derzeit eine Satzung, die den Einsatz von kleinen Windkraftanlagen regeln soll.
Ulrich Geilmann, Leiter des Fachbereiches Planen und Umwelt der Gemeinde, ließ dabei erkennen, dass er derartige Anlagen in einem reinen Wohngebiet mit geschlossener Wohnbebauung nicht gerne sehen würde. Aber die Diskussion sei hier noch ganz am Anfang.
Christian Moosbrugger erläuterte, dass es bei der Höhe der derzeitigen Einspeisevergütung günstiger sei, den Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage selber zu nutzen.
Intelligente Systeme
Hier bestünde die Möglichkeit über „intelligente Systeme“ stromintensive Hausgeräte genau dann in Betrieb zu nehmen, wenn der Strom eingespeist würde.
Grundsätzlich über die Energiewende referierte Oliver Krischer, der Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion für den Bereich Energie- und Ressourceneffiziens ist.
Der Abgeordnete geht davon aus, dass bis zum Jahre 2020 sogar mehr als die angestrebten 35 Prozent der Stromerzeugung in Deutschland durch Erneuerbare Energien geleistet werden kann. Voraussetzungen dafür seien eine Reform des Erneuerbaren- Energien-Gesetzes (EEG), bei dem neue Anreize geschaffen werden müssten sowie der Ausbau des Stromnetzes. Hier dürfe allerdings keine „Planung über die Köpfe hinweg“ durchgeführt werden. Bei Konflikten sei eine Erdverkabelung sinnvoll. Bis zur Bundestagswahl im nächsten Jahr erwartet Krischer keine großen Änderungen am EEG mehr. Kritik übte er an der Strompreis-Gestaltung. Hier komme es immer mehr zu „Absurditäten und Wildwuchs“. Der Anstieg der EEG-Umlage würde dadurch zustande kommen, weil sich immer mehr energieintensive Unternehmen von der Zahlung der Umlage befreien ließen. Das „Projekt Energiewende“ könne dennoch erfolgreich sein, wenn man am Prinzip der festen Einspeisevergütung und dem Vorrang für die Abnahme von Strom aus Erneuerbaren Energien nicht vorbei gehe.
Die politische Grundsatzdiskussion stieß nicht bei allen Anwesenden auf Zustimmung. So wollte ein Teilnehmer gerne eine Antwort auf die Frage, ob er sich eine Photovoltaik-Anlage zulegen solle. Peter Nienhaus verwies darauf, dass die Veranstaltung ein „erster Aufschlag“ zu diesem Thema darstelle.
Autor:Christoph Pries aus Xanten |
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