Die Rettung der Rehkitze
Familienunternehmen Hülskens spürt mit einer Drohne die Tiere auf
Vor dem „ersten Schnitt“ der Futterwiesen im Kreis Wesel sind Jäger und Landwirte auf der Suche nach Jungtieren im hohen Gras. In Alpen-Bönninghardt war das Familienunternehmen Hülskens mit einer Drohne samt Wärmebildkamera unterwegs – und das mit Erfolg.
Zwischen April und Juni kommen Rehkitze zur Welt. Rehe legen ihre Kitze ins hohe Gras der Wiesen. Ein Instinkt, um den Nachwuchs für die nächsten Tage "unsichtbar" zu machen und zu schützen, da sich Kitze praktisch 14 Tage lang nicht von der Stelle bewegen. Sie warten dort auf ihre Mütter bis sie von der Nahrungssuche zurückkehren.
In den letzten Wochen waren die Landwirte im Kreis Wesel mit dem „ersten Schnitt“ ihrer Futterwiesen beschäftigt. Der erste Schnitt hat die meiste Energie und liefert als Silage wertvollen Futtervorrat für die Rinderherden.
Große Gefahr
Die Gefahr ist also sehr groß, dass die Landwirte die Kitze beim Mähen ihrer Felder nicht sehen und sie mit ihren großen Maschinen tödlich verletzen. Also werden die Wiesen in der Regel vorher von Jägern und Landwirten gemeinsam abgesucht. In Alpen-Bönninghardt ist man diesmal einen moderneren Weg gegangen: Eine Drohne mit Wärmebildkamera wurde in den frühen Morgenstunden über die gesamte Fläche geflogen. Kitze und Junghasen hat die Wärmebildkamera aufgespürt, genau rechtzeitig bevor der Landwirt in Bönninghardt mit dem ersten Schnitt begonnen haben. Berufsjäger Ralf Hinrichs hat die Kitze mit Handschuhen und Grasbüscheln in Sicherheit gebracht und mit Hilfe seines Hundes gezielt die Junghasen und Rebhühner in angrenzende Flächen getrieben.
Die Firma Hülskens hat die Wildtierrettung ins Leben gerufen. „Nach der Testphase sind nun die Abläufe einstudiert und genügend Erfahrung vorhanden. Jetzt ist es wichtig, dass wir für diese Tierschutzmaßnahme werben, um die Kitze rechtzeitig vor der Mahd in Alpen-Bönninghardt aber auch in der Region aufzuspüren, so Werner Schaurte-Küppers“. Begleitet wurden sie von örtlichen Landwirten. Die Jägerschaft in Alpen und die Landwirte begrüßen diese Aktion: „Kitzrettung ist ein wichtiges Anliegen, keiner möchte ein Tier im Mähwerk haben, sind sich die Landwirte einig.“
Autor:Lokalkompass Xanten aus Xanten |
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