In das erste Wardter Hotel ziehen viele kleine Gäste mit Flügeln ein

Damit das Dorf lebt

Einen Ort zum Durchschnaufen, zum Ankommen suchte Petra van de Loo. Die 60-jährige Familienpflegerin brauchte einen Ausgleich zu ihrer belastenden Arbeit. Die gewünschte Ruhe und Idylle fand sie schließlich in Wardt.

Von Christoph Pries

Wardt. Aber selbst im Paradies mit netten Nachbarn und jeder Menge Natur geschieht nichts von selber. Und so engagiert sich Petra van de Loo gemeinsam seit dem vergangenen Jahr im Rahmen des Integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK) für die Dorfgemeinschaft. Die Neubürgerin machte mit und staunte nicht schlecht: "Welch ein schönes Dorf - die tolle Lage zum Rhein, viele blühende Obstwiesen und eine tolle Gemeinschaft!"
Damit das Dorf aber auch weiter so gut dastehen kann, bedarf es des Engagements der Einwohner.
Beim IKEK-Konzept ging es um nichts weniger als die Frage: "Wie sieht Wardt in Zukunft aus"? Ein Schwerpunkt dabei war die Errichtung einer zentralen Anlaufstelle. Im künftigen Inselbrotladen wird es viel mehr als nur Lebensmittel geben. Hier soll das dörfliche Leben pulsieren und wahrnehmbar sein.

Für neue Ideen

Bereits vor zwei Jahren trat Petra van de Loo dem Heimatverein und dem Verein "Wardt zusammen" bei. Und da sie findet, dass man nicht immer nur "nölen" sollte, krempelte sie selber die Ärmel hoch und engagierte sich da, wo es ihrer Meinung nach nötig ist. In der allgemeinen Jugendarbeit. Wie kann man beispielsweise Jugend und Natur zueinander bringen?
Da kam die Idee auf, ein Insektenhotel, wie es der Ort noch nicht gesehen hat, in einer Gemeinschaftsaktion zu bauen. "Das erste First-Class-Hotel am Platze", freut sich Petra van de Loo über die Premiere. Ein Dach über dem Kopf sollen hier Insekten wie Wildbienen, Wespen, Ohrwürmer, Marienkäfer, Florfliegen oder Schmetterlinge finden.

Weitere Aktionen

Das Projekt wird gemeinsam mit dem Verein "Wardt zusammen" gestemmt. Und so ist sie Oskar Haan, dem Vereinsvorsitzenden, den Familien Winkelmann und Mattissen, Norbert Müller vom Geldmuseum Wardt, Marie-Luise Hausmann und Imker "Fiete" sehr dankbar für ihre Unterstützung ein großes Hotel für kleine Insekten zu bauen.
Neben dem Artenschutz-Aspekt bedeutet der Bau des Insektenhotels einen Beitrag zur Stärkung des dörflichen Zusammenlebens. Am ersten Aprilwochenende arbeiten Jung und Alt gemeinsam im Pfarrheim an der Errichtung des Insektenhotels.
"Wenn alles gut läuft, wird es noch weitere Aktionen dieser Art geben", verspricht Petra van de Loo. 

Anmelden

 Der Bau des Insektenhotels findet am 6. und 7. April im Wardter Pfarrheim statt. Am Sonntag treffen sich die "Bauherren" um 14 Uhr am Geldmuseum. Hier wird das Insektenhotel aufgestellt.
Anmelden kann man sich bei Petra van de Loo unter der Handynummer: 0176/70248531.