Tradition – Xantener Schornsteinfeger wünschen Frohes Neues Jahr
Mehr als nur Kaminkehrer
Ausbildung immer anspruchsvoller
Eine alte Tradition pflegen die Schornsteinfeger der Xantener Bezirke stets im Januar eines jeden Jahres, indem sie sich mit dem Bürgermeister im Rathaus treffen und ihm, verbunden mit den besten Wünschen zum neuen Jahr, eine Magnum Flasche Sekt überreichen. „Diese Flasche“, bedankte Bürgermeister Thomas Görtz, „werde ich wieder zur Weiberfastnacht den Xantener Möhnen spendieren“.
Zwei Auszubildende waren neben den „Alten Hasen“ beim Empfang zugegen, Jakob Dungs und Henry Benka, dessen Vater ebenfalls Schornsteinfeger ist und der bereits über eine abgeschlossene Ausbildung als Landschafts- und Gartenbauer verfügt. „Der Beruf des Schornsteinfegers“, begründet Benka seine Entscheidung zum Wechsel, „liegt mir einfach mehr“.
Beide Auszubildende befinden sich im zweiten Ausbildungsjahr.
Im Regierungsbezirk Düsseldorf erlernen momentan 110 Auszubildende das „Handwerk“ des Schornsteinfegers, davon befinden sich 48 im ersten, 32 im zweiten und 30 im dritten Lehrjahr. Xanten sei dabei eine Hochburg der Auszubildenden, weiß Bezirksschornsteinfeger Josef van Nahmen zu berichten, allerdings stagniere die Anzahl in den letzten Jahren.
„Viele Auszubildende geben ob der hohen Anforderungen auch vorzeitig auf“, bedauert er.
Das sei nicht verwunderlich, bestehe der Beruf des Schornsteinfegers doch bereits längst nicht mehr nur aus Kaminkehren, sondern beinhalte viele hoheitliche Aufgaben und setze mathematische und physikalische Kenntnisse voraus.
Dazu käme, dass einige Betriebe nicht gerne ausbilden, weil die angehenden Schornsteinfeger ihren Arbeitgebern während der Ausbildung nur etwa anderthalb Tage pro Woche zur Verfügung stünden. „Aber ohne Auszubildende gibt es nun mal keine Nachfolger“, resümiert er.
Schornsteinfegermeister Michael Benka erklärt, dass Bezirksschornsteinfeger nur ein Amt auf Zeit sei, auf das man sich alle sieben Jahre erneut bewerben müsse. „Hier wird ein Punktesystem zugrunde gelegt, um über die Bewerbung zu entscheiden“. So könne es durchaus sein, dass ein Bezirksschornsteinfeger im Laufe seiner Karriere mehrere Bezirke nacheinander betreue, die nicht unbedingt in unmittelbarer Nähe seines Wohnortes liegen müssten.
Deshalb müsse man sich ständig weiterbilden und stets auf dem aktuellsten Stand zu sein, bestätigt van Nahmen diese Aussage seines langjährigen Kollegen.
Randolf Vastmans
Autor:Randolf Vastmans aus Xanten |
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