Wege für alle! Pferd und Reiter nehmen Rücksicht auf alle anderen!
Vor einigen Zeit erreichte uns ein interessanter Brief in der Redaktion, dessen Absender wir persönlich kennen lernen wollten. Wer war der Mann, der um das Wohl der Natur, der Menschen und der Tiere rund um Xanten besorgt ist. Franz-Karl Peiß bat alle um Rücksicht, damit die Wege der Hees für alle erhalten bleiben. Wie kommt er zu solch einer Bitte.
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Der heute 76-jährige ist seit frühester Kindheit dem Pferdesport verfallen. Wurde er in den Kriegswirren noch von der Eifel an die Sieg, von dort wieder an die Mosel verschickt, kam er nach Ende des Krieges wieder zu seinen Eltern in seine Heimatstadt Duisburg. Dort versuchte sein Vater, ihm den Pferdesport näher zu bringen. Er erhoffte sich, dass der Lausejunge dadurch Verantwortung lernte und Spaß an Natur und Tier bekam.
Zurecht wie sich später herausstellte. Mit 14 Jahren erlernte er das Reiten. „Wo ich anfangs überhaupt keine Lust zu hatte,“resümiert er. Nach bestandener Autoschlosserlehre sattelte er wortwörtlich um und machte eine Ausbildung zum Reitlehrer. Damit nicht genug, er bildete sich immer weiter und ging als Wertungsrichter in den Leistungssport. Durch viele internationale Turniere, durch Europameisterschaften und Militarywettbewerbe lernte er die halbe Welt kennen. Mit 70 endet die offizielle Karriere als Wertungsrichter. Nichts desto trotz setzt er sich nicht zur Ruhe, sondern akkreditiert zum Sportjournalisten in Aachen. Aktiv beim CHIO (Ze-Ha-I-O - nicht Dschio - wie der Laie oft sagt) und anderen Turnieren setzt er sich in die Sprecherkabine und informiert mit viel Fach- und Hintergrundwissen.
Selbst hat er schon lange kein Pferd mehr. „Man muss Zeit haben für so ein Tier. Deshalb habe ich traurigen Herzens meinen Trakehner Trajan Ende der sechziger Jahre verkauft. Es war ein ganz treues Pferd, dass ich während einer Kegeltour gesehen und direkt im Anschluss gekauft habe. Ebenso
verantwortlich ist er für die Gründung des Lion-Clubs in Xanten. Zusammen mit Bürgermeister Christian Strunk brachte er alles federführend auf den Weg.
Ein Mensch, der Kritik in Bezug auf Reiter äußern darf. „Gerade die Wege in der Hees sind Gott sei Dank für Reiter freigegeben. Hier rund um Xanten gibt es noch viele Möglichkeiten für die Reiter Wege zu nutzen. Das ist nicht überall so. Und gerade aus dem Grund bitte ich um Rücksichtnahme. Die Wege sind ca. 2,50 m breit. In den Kriegszeiten wurden sie so großzügig angelegt, das schwere LKW sie befahren konnten, befand sich doch in der Hees, die große Munitionsfabrik. Die Wege werden von Spaziergängern, Kinderwagen, Fahrrädern, Joggern gleichermaßen genutzt. Wenn aber die Reiter einfach in der Mitte reiten entstehen durch die Hufe der Pferde zwangsläufig tiefe Mulden, die zu schlimmen Stolperfallen werden können. Würden sie rechts oder links des Weges reiten, gäbe es für die anderen Wegbenutzer keine Probleme, dass sie stürzen oder sich verletzen könnten.“
Eine kleine Bitte, die vieles bewirken kann. Er selbst will es bei seinen täglichen Spaziergängen in der Hees kontrollieren, ob sein Anruf im Xantener etwas bewirkt. Freuen würden sich darüber aber sicher mehr Leute, als nur Franz-Karl Peiß. ikü
Autor:Ingrid Kühne aus Xanten |
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