Grand Snail Tour
Urbane Künstler Ruhr - Eröffnung in Xanten
Am vergangenen Donnerstag wurde die Grand Snail Tour, ein Aktions- und Ausstellungsprojekt der dezentralen Institution für Gegenwartskunst im Ruhrgebiet "Urbane Künste Ruhr", auf dem Xantener Marktplatz eröffnet.
Peter Schneider, der Erste stellvertretende Bürgermeister von Xanten, hielt eine empathische Begrüßungsrede, bevor die drei Rednerinnen
* Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW)
* Dr. Vera Battis-Reese, Geschäftsführerin Kultur Ruhr GmbH
* Britta Peters, Künstlerische Leitung Urbane Künstlerin Ruhr
das Projekt, das drei Jahre lang durch NRW touren wird, vorstellten.
In allen 53 Städten des Ruhrgebiets wird das Projekt in dieser Zeit zu Gast sein.
Das Thema, dem sich die Künstlerinnen und Künstler im ersten Jahr der Tour widmen, ist der KIOSK.
Im zweiten Jahr werden die Kunstschaffenden aller Wahrscheinlichkeit die Themenbereiche Innenstadt und Konsum beleuchten, das Thema des dritten Jahres ist bisher noch völlig offen.
Vorschläge sind willkommen.
Die Künstlerinnen Paula Ernstmann und Lisa Klosterkötter waren mit ihrem mobilen Snail Kiosk zur Eröffnung der Tour nach Xanten gekommen. Dieses mobile "Büdchen", der Dreh- und Angelpunkt der Grand Snail Tour in diesem Jahr, hält die Waren bereit, die es an jedem Kiosk zu kaufen gibt.
In Xanten wurden die typischen Kioskartikel wie Getränkepackungen, Knabberzeug, Bonbons und Lutscher kostenlos abgegeben, in allen anderen Städten werden das Angebot der Waren und deren kostenlose Abgabe bestimmt auch für freudige Abnehmerinnen und Abnehmer sorgen!
Das Besondere an dem Warenangebot in Xanten war, dass alle Teile ideenreich dekoriert waren. Zahlreiche Kinder und Jugendliche, die die Jugendkulturwerk (JuKuWe) eXit regelmäßig besuchen, hatten die Verzierungen mit den beiden Künstlerinnen angefertigt. Dunja Afsa, eine Xantenerin, die sich als Jugendliche und junge Erwachsene gut und gern in die Arbeit in der JukuWe eingebracht hat und auch Mitgestalterin der Snail Tour ist, hatte den Kontakt mit Georg van Schyndel, dem Leiter der JuKuWe, hergestellt.
"Unsere Gäste waren zwei Tage lang sehr eifrig bei der Arbeit!", erklärte van Schyndel, der mit seiner Ehefrau Liz an der Eröffnungsveranstaltung teilnahm.
Zwei der kleinen Künstlerinnen und Künstler, Aisha und Khadiya, gehörten ebenfalls zu den vielen Gästen der Veranstaltung.
Am Ende der Eröffnung wurde das Cute Community Radio zugeschaltet.
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Ab hier ist ein Nachtrag zu lesen, den ich aus der Presseinfo von Herrn Hannes Klug zitiere!
Outer Space Transmitter - Mona Schulzek
Für Mona Schulzek ist Kunst eine komische Sprache, die von Außerirdischen verstanden werden kann. Bevor sie hierfür einen Satellitensender inklusive neuem Alphabet entwarf, absolvierte sie erstmal eine Ausbildung zur Funkerin. Mit ihrem Outer Space Transmitter können nun tatsächlich Funkwellen gesendet und Nachrichten in einer von Schulzek entwickelten Bildsprache dauerhaft im Universum hinterlassen werden. Was ferne Spezies von den Botschaften halten, werden wir vermutlich so schnell nicht erfahren, aber sobald der Empfang einer Nachricht durch einen Satelliten bestätigt wurde, kommt sie als Kopie zu den Menschen zurück und kann von ihnen diskutiert werden.
Local Blackouts - Lütfiye Güzel
Auf Grundlage von Lokalzeitungen - beilagen aus der Region, die der Autorin Lptfiye Güzel von Projektpartner*innen und Passant*innen zugesandt werden, werden in jeder Stadt Local Blackouts veröffentlicht. Als poetische Auswertung der örtlichen Nachrichten lässt Güzel durch das Ausstreichen und Schwärzen von Textpassagen sukzessive 53 Gedichte für die Grand Snail Tour entstehen. Lokale Bezugnahme und Verbundenheit prägen das auf Plakataufstellern präsentierte Projekt auf verschiedenen Ebenen: durch die kollaborative Praxis, die regionalen Druckerzeugnisse zu sammeln und zu teilen, und deren künstlerische Aneignung und Verwandlung durch die Autorin.
Chronistin in Xanten - JUl Gordon
Begleitet wird die Grand Snail Tour von Künstler*innen aus dem Bereich Literatur, Fotografie und Illustration, die zeitgleich, aber unabhängig vom Aufenthalt des Tourmobils Eindrücke und Reflexionen in der jeweiligen Stadt sammeln und diese visuell oder literarisch ins rechte Licht setzen. So entsteht im Laufe der Zeit eine vollständige Reisechronik: ein Kaleidoskop an Geschichten, Verbindungen, Momentaufnahmen aus den 53 Städten der Region.
Jul Gordon lebt in Hamburg und arbeitet als Comiczeichnerin.
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Interessant für die Leserschaft dieses Beitrags dürfte noch sein, warum in der Bezeichnung der Tour der Begriff "snail", der ja bekanntlich aus dem Englischen stammt und "Schnecke" bedeutet, vorkommt.
Hierzu schreibt Hannes Klug in etwa: Die Route, die von der Römerstadt Xanten bis in das tiefe Ruhrgebiet, nämlich nach Herne, führt, folgt dem Spiralmuster eines Schneckenhauses.
Als nächster Veranstaltungsort befindet sich Wesel auf dem Tourplan.
Autor:Hildegard van Hueuet aus Xanten |
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