Kolumne
Über die außersinnliche Wahrnehmung
Außersinnliche Wahrnehmungen ist ein Sammelbegriff für eine hypothetische Art von Wahrnehmungen, die nicht durch bekannte sinnliche Erfahrungen oder Wissensquellen erklärbar sind. Es gibt keine wissenschaftlich bestätigten Nachweise für solche Wahrnehmungen.
Die Parapsychologie unterscheidet drei Modalitäten der außersinnlichen Wahrnehmung:
Telepathie: Übertragungen von Informationen zwischen Lebewesen ohne Beteiligung der bekannten Sinneskanäle,
Hellsehen: außersinnliche Wahrnehmung von Tatsachen, die keiner beteiligten Person bekannt sind,
Präkognition: die Erfahrung von zukünftigen Ereignissen.
Die auditive Form des Hellsehens ist das Hellhören, die außersinnliche Wahrnehmung von Worten oder Geräuschen ohne objektives akustisches Ereignis. Die in die Vergangenheit gerichtete Form der Präkognition ist die Retrokognition, das außersinnliche Erfahren eines vergangenen Geschehens.
Außersinnliche Wahrnehmungen sollen sowohl im Wachbewusstsein als auch in anderen Bewusstseinszuständen auftreten, z. B. in Trance oder im Schlaf bzw. Traum. Der Intensität nach werden bei außersinnlichen Wahrnehmungen sichere Kenntnis, unbestimmtes Ahnen oder ein Pseudo-Sinneseindruck (Halluzination oder Traum, realistisch oder verschlüsselt) unterschieden.
Das Phänomen der außersinnlichen Wahrnehmung soll auch bei Tieren möglich sein, etwa wenn Tiere vor einem Erdbeben Unruhe zeigen.
(fiktiver Teil)
"Meine Kühe sind außersinnlich wahrnehmend begabt."
Dessen ist sich Bauer Eckart aus Xanten sicher. "Meine Anna kann Unwetter vorhersehen. Zumindest dann, wenn dramatische Unwetter bevorstehen, läuft sich im Schweinsgalopp in den Kuhstall, in ihre Box und verharrt dort in Schockstarre. Und meine Berta kann Erdbeben vorhersagen. Sie brüllt dann muhend die ganze Zeit über." Daß es am Niederrhein fast gar keine Erdbeben gibt, soll hier nicht verschwiegen werden.
Ist das alles möglich? Hat es überhaupt stattgefunden? Diese spannenden Fragen geht Christopher vom Niederrheinischen Zentrum für Alternativweltforschung nach.
Der erste Ansatzpunkt: Der Medizin-Check der Tiere. "Organisch sind sie gesund. Ihnen fehlt überhaupt nichts."
Auch der zweite Ansatzpunkt bringt keine neuen Erkenntnisse. "Die Kühe haben keine zusätzlichen Organe, die außersinnliche Wahrnehmungen ermöglichen," so der Amtstierarzt. "In der Theorie müßten sie kleine eisenhaltige Drüsen im Gehirn haben, um zukünftige Ereignisse vorhersehen zu können. Die fehlen hier aber."
Auf den ersten Blick scheint die Vermutung naheliegend zu sein, daß Bauer Eckart geschummelt hat, als er verwackelte Bilder von den Ereignissen liefert. Etwa, weil er sich in der Zeit geirrt hat oder die Filmkamera zur falschen Zeit angemacht hat.
Doch halt: "Die Kühe stammen ursprünglich von Ipsen, einem Mond, der den Uranus umrundet," stellt Urban vom Alternativweltforschungs-Zentrum fest. "Diese Kuh-Importe haben einen erhöhten Kupfer-Gehalt im Kopf im Vergleich zu irdischen Kühen. Sie sind daher empfänglicher für außergewöhnliche Ereignisse auf der Erde."
Sollte ich vielleicht nicht nur auf Milchwirtschaft, sondern auf Viehzucht und Rinderhaltung machen? Ich züchte und verkaufe dann spezielle Kühe nach Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Die können dann Nebel, Hochwasser, Sturmflut und extremes Niedrigwasser vorhersagen."
Und stößt dabei auf unerwarteten Widerstand: "Das haben wir doch schon alles, lieber Bauer Eckart," ist von der Ostsee zu hören, "Wir haben hier spezielle Fischarten, die Buchstaben springen können. Da tun sich mehrere von denen zusammen und kündigen das jeweilige Unwetter an. Das stammt noch aus Sowjetzeiten (SBZ, DDR, Sie wissen schon). Wir haben es dann perfektioniert."
Autor:Felicia Rüdig aus Duisburg |
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