Klaus-Peter Wolf las im Xantener Rathaus

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Unerreichbarer Ostfriesenkosmos mit der Krimilesung aus "Ostfriesenfluch"

Manchmal ist es wie ein Ostfriesenfluch. Kaum sind Karten für eine Lesung von Klaus-Peter Wolf im Handel, sind sie auch schon weg. Glück schätzen konnten sich diejenigen, die für die Lesung im Sitzungssaal des Xantener Rathauses Karten ergattern konnten. Das war nicht immer so, erzählte der Bestsellerautor gleich zu Beginn. Die Angst, ob überhaupt jemand kommt, hatte Wolf früher oft im Nacken. Sieben Leute in Leer zum Beispiel. Aber das gehört längst der Vergangenheit an. Ein langer Kampf, so Wolf. Mittlerweile sind die Räumlichkeiten mitunter zu klein für alle Fans, so wie am Sonntag im Sitzungssaal des Rathauses.
Den frühen Einlass nutzte Wolf schon für die zahlreichen Signierwünsche, bevor der unterhaltsame Abend offiziell startete.
Das Dogma, dass Schriftsteller, nicht lesen können, galt für Wolf noch nie. Seine Abende sind Happenings aus Lesepassagen, gespickt mit humorvollen Anekdoten, Rupert-Geschichten und Nähkästchenplaudereien. Der eigentliche Leseanteil kann dabei fast schon zur Nebensache werden, auch gerade dann, wenn Lieder von Bettina Göschl dem Ganzen noch eine wunderbar beseelende Note geben wie „Sehnsüchte eines Steins“. Auch ihre Krimi-Lieder, die sie mit ihren Musikern, den Komplizen, eingespielt hat, sind für Wolfs Lesungen unverzichtbar.
Verfilmung der Ostfriesenkrimireihe, eigene Krimilieder (die jetzt erschienene CD „Ostfriesentango“), eine Vinylscheibe mit Lesehighlights und Göschl-Liedern („Hauptsache, der Deich hält“), ein Rupert-Fanclub mit eigenem Merchandising, angebotene Krimiführungen und in Bezug auf die Buchreihe: real existierende Figuren aus dem persönlichen Nordener Umkreis, die auf fiktive Charaktere treffen, reale Schauplätze, Perspektivenwechsel, seine lebhafte Sprache; all das ist dieser weit um sich greifende Wolfsche Kosmos, der die Krimiwelt beinahe revolutioniert. Regelmäßige Höchstplatzierungen in Bestsellerlisten sind da nur wunderbare Nebeneffekte. Auch der aktuelle Teil seiner Ostfriesenkrimireihe, „Ostfriesenfluch“, den er im Xantener Rathaus vorstellte, stieg sofort auf Nummer eins.
Zum Kosmos gehören auch seine Hörbücher, die ebenfalls gut platziert sind. Die liest er selbst ein. Ehrensache.
Dass er dabei auch noch viel Wert darauf legt, den persönlichen Kontakt zu seinen Lesern zu pflegen ist eine logische Schlussforderung aus all dem, was er von ihnen zurückbekommt.

Seine Geschichte in „Ostfriesenfluch“ ergab sich aus einem Besuch im Nordener Café Ten Cate, erzählte Wolf im Rathaus. Ein Familienvater wartete mit seinen zwei Kindern im Café auf seine Frau und sie kam eine Zeit lang nicht. Daraus spann Wolf die Möglichkeit, was wäre, wenn die Frau des Familienvaters entführte worden wäre und was der Mann zuerst tun würde.
Dann tauchte die Frau auf und war eigentlich nur etwas länger beim Friseur. Doch die Geschichte zu „Ostfriesenfluch“ war geboren.
Der Wolfsche Kosmos findet noch lange kein Ende. Unter anderem plant das ZDF derzeit die Verfilmung des zweiten Teils der Reihe, „Ostfriesenblut“. Der Start der Reihe, „Ostfriesenkiller“ mit Christiane Paul als Ann Kathrin Klaasen war im vergangenen Jahr einer der erfolgreichsten Spielfilme im TV mit knapp 8 Millionen Einschaltquote.
Klaus-Peter Wolfs Fangemeinschaft ist unendlich, sein Kosmos: unerreicht.

Autor:

Markus Decker aus Xanten

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