Dr. Thomas Schindler spricht über die Krippensammlung im Nationalmuseum München
Emotionen wecken und Erstaunen bewirken

Die Darstellung zeigt die Anbetung des Kindes. Die Krippe ist Teil der Ausstellung im Xantener Stiftsmuseum und wurde vom Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte Kevelaer zur Verfügung gestellt.
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  • Die Darstellung zeigt die Anbetung des Kindes. Die Krippe ist Teil der Ausstellung im Xantener Stiftsmuseum und wurde vom Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte Kevelaer zur Verfügung gestellt.
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Von Pauken und Trompeten begleitet, ziehen die Heiligen Drei Könige zur Krippe mit dem Jesuskind. Ihr Gefolge besteht aus unzähligen exotisch gekleideten Musikanten, Kameltreibern und Lastenträgern.

Xanten. Zu sehen ist diese Inszenierung im Bayerischen Nationalmuseum München. „Diese Krippenbilder wirken wie Gemälde in 3 D!“, findet Dr. Thomas Schindler vom Bayerischen Nationalmuseum. Dort ist er verantwortlich für die wohl künstlerisch wertvollste Krippensammlung der Welt.
Am Donnerstag, 10. Januar, spricht Schindler um 19.30 Uhr über diese einzigartige Sammlung. Das Bayerische Nationalmuseum stellt seit rund 120 Jahren einen großen Teil dieser international bekannten Krippensammlung aus. Dort sind über 60 vielfigurige Weihnachtsszenen aus der Zeit zwischen 1700 und 1920 aus München, dem Alpenraum und Italien dauerhaft zu sehen.

Barocke Pracht

Die Präsentation der Figuren in abwechslungsreichen Krippenbildern soll Emotionen wecken und Erstaunen bewirken. Die barocke Pracht der kostbar und exotisch ausgestatteten Heiligen Drei Könige mit ihrem Gefolge und der glitzernden Engel aus Bayern und Tirol erinnern an die Mode zeitgenössischer Theaterfiguren. Hirten und Mägde sind hingegen regionaltypisch eingekleidet, um die Weihnachtsgeschichte für die Bevölkerung anschaulicher zu machen. Münchener Krippenfiguren der Zeit um 1800 sind kleine Meisterwerke von Bildschnitzern und zeugen von dem Versuch das biblische Geschehen möglichst realistisch nachzubilden. Zu den Höhepunkten im Rundgang zählen die mit unzähligen Charakterfiguren als Wimmelbilder konzipierten Neapolitaner Krippen des 18. Jahrhunderts, die vornehmlich in den Adelspalästen standen. Mit ihren perfekt modellierten Köpfen und ausdrucksstarken Gebärden stellen diese Figuren in spektakulären Szenen nahezu fotorealistisch die Lebendigkeit und den Glanz der Stadt am Vesuv im Miniaturformat nach.

Das Konzept

Das Konzept der Ausstellung geht auf den Stifter der unvergleichlichen Sammlung zurück, den Münchener Bankier Max Schmederer (1854-1917). Er gilt nicht nur als bedeutendster Krippensammler überhaupt, sondern auch als wichtigster Vordenker und Erneuerer der Krippenbewegung im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Der Vortrag stellt die Sammlung, deren Entwicklung und Schwerpunkte vor und vermittelt einen Eindruck von den Gestaltungsmöglichkeiten und der Vielfalt der Krippe aus der Perspektive der weltweit bedeutendsten Spezialsammlung vor. Elisabeth Maas vom Stiftsmuseum freut sich, dass der Fachmann anlässlich der aktuellen Krippenausstellung ins Stiftsmuseum nach Xanten kommt. „Wir können uns auf einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Vortrag freuen!“ verspricht sie den Zuhörern. Der Eintritt ist frei.

Der Referent

Thomas Schindler, der in Marburg studierte, hat als Museumsvolkskundler die Arbeitsschwerpunkte Handwerk und Zunft, Rechtsaltertümer, Keramik, Möbel und Volksfrömmigkeit.
Nach Stationen im Universitätsmuseum Marburg, Schwäbischen Volkskundemuseum Oberschönenfeld, dem Germanisches Nationalmuseum Nürnberg und dem Freilandmuseum Bad Windsheim ist Schindler seit 2016 Referent für Volkskunde im Bayerischen Nationalmuseum. Der Referent

Die Darstellung zeigt die Anbetung des Kindes. Die Krippe ist Teil der Ausstellung im Xantener Stiftsmuseum und wurde vom Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte Kevelaer zur Verfügung gestellt.
Die Darstellung zeigt die Anbetung der Könige in einem Marmorpalast. Die Köningsfiguren stammen wohl von Lorenzo Mosca und wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Neapel gefertigt.
 | Foto: Nationalmuseum München
Autor:

Lokalkompass Xanten aus Xanten

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