Demenztheater auf der Kurzzeitpflegestation am St.-Josef-Hospital in Xanten
Der Puppenspieler Bernard Bauguitte machte es möglich!

Na sowas! Demenztheater auf Wolke 7?  Oder war es doch Wolke 4?

Und wer war mit dabei?

Mit dabei waren Oma TRUDE und Opa THEO, zwei liebe Menschen von PETRUS Gnaden. 

Die beiden Puppen haben ihr langes und erfülltes Leben schon hinter sich und sitzen jetzt in ihrer neuen „Wirklichkeit" auf Wolke 7, von wo aus sie das Leben ihrer früheren Verwandten, Nachbarn, Freunde und Mitmenschen, die das Ableben noch vor sich haben, beobachten.

Warum denn das?

Na ja, sie berichten dem "Himmelswächter" PETRUS von all ihren Beobachtungen, damit er weiß, welcher Seele Einlass ins Himmelreich gewährt werden darf und welcher nicht.

Etwa 25 Gäste aus der Kurzzeitpflege in Xanten, die zum Teil unter demenziellen Erkrankungen und Veränderungen leiden, waren bei der Veranstaltung, die in der ersten Adventswoche im St.-Josef-Krankenhaus stattfand, dabei. Präsentiert wurde das Demenztheater von dem Puppenspieler Bernard Bauguitte, der drei zum Thema passende Puppen mit auf die Pflegestation gebracht hatte.
Bauguitte agierte hinter einer mit vielen Bilden dekorierten Holzbühne, die mit einem großen „Schauloch“ ausgestattet war. Bevor Bauguitte mit seiner Aufführung, deren Inhalt sich am Leben seiner Mutter orientierte, begann, gegrüßte er die Gäste mit einer auf sie zugeschnittenen kurzen Einleitung. Die Bewohner konnten dem Theaterstück mit den Hauptpersonen Oma TRUDE und Opa THEO, das Bauguitte mit warmherzigen Humor präsentierte, alle recht gut folgen. Sie wurden von den beiden „Petrusdienern“ in ihren Bann gezogen und verfolgten das Stück mit staunenden Blicken und mit herzhaftem Lachen. Vielfach wurden Parallelen zwischen dem Leben der dargestellten Person, sprich Bauguittes Mutter, und dem Leben der Kurzzeitpflegegäste erkennbar. Ernste Lebenssituationen blieben nicht ausgespart.

Nach dem Vortrag nahm Bauguitte die Puppen in den Arm und setzte sich zu den Gästen. Es folgte eine angeregte Unterhaltung, während derer die Gäste die Puppen in die Hände nehmen und mit ihnen „knuddeln“ konnten. Immer wieder kamen die Kurzeitgäste auf die Parallelen zwischen ihrem Leben und dem Leben, das ihnen präsentiert worden war, zu sprechen.

Bauguitte traf während der Unterhaltung auf einen alten an Demenz erkrankten Bekannten. Davon war er sehr ergriffen.

Auch bei diesem Auftritt - es war der fünfte Auftritt Bauguittes zum Thema Demenz – bemerkte Bauguitte, dass ein solch brisantes Thema am besten darstellbar und begreifbar ist, wenn die Akteure und Puppen quasi als ‚Unbeteiligte‘ auf einer zweiten Ebene agieren und über das Geschehen unten auf der Erde mit einer mit vielen ‚alten Worten‘ gespickten Sprache kommunizieren.

Sowohl für die Gäste als auch für den Puppenspieler Bauguitte bildete der Nachmittag eine besondere Begegnung, die eine abwechslungsreiche Unterhaltung geboten hatte.

Die Kurzzeitpflege ist in erster Linie zur zeitweisen Entlastung der pflegenden Angehörigen gedacht und wird von den Krankenkassen finanziell unterstützt und gefördert.

Autor:

Hildegard van Hueuet aus Xanten

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