Der Historiker Dr. Ralph Trost referiert über Kaiser Wilhelm II
Am Sonntag, 7. September, dem letzten Tag der Sonderausstellung „An den Grenzen des Reiches“, lädt das Xantener RömerMuseum zu einem Vortrag des Historikers Dr. Ralph Trost über die Ausgrabungen im Xantener Legionslager vor dem Ersten Weltkrieg ein.
Xanten. Die Archäologie wurde bereits damals in ganz Europa zu einer populären Wissenschaft. Auch im Deutschen Kaiserreich war die wilhelminische Gesellschaft begierig darauf zu erfahren, was die Archäologen bei ihren Ausgrabungen im In- und Ausland entdeckt hatten. Große und kleinere Museen wie das 1908 eröffnete Museum des Niederrheinischen Altertumvsereins in Xanten zeigten archäologische Funde, Schulen thematisierten römische und germanische Geschichte.
Politische Bedeutung
Dabei hatte die Archäologie auch eine politische Bedeutung, denn die Antike wurde als Teil einer konstruierten nationalen Identität vereinnahmt. Kaiser Wilhelm II., von der Antike fasziniert, sah sich selbst als Archäologen und ließ sich persönlich über die Grabungen in Xanten Bericht erstatten.
Für ihn war die Archäologie nicht zuletzt ein Mittel zur Selbstdarstellung und Legitimation der eigenen Herrschaft. Auf der anderen Seite wurden fortschrittliche Grabungsmethoden entwickelt, die aus heutiger Sicht den Beginn der modernen Archäologie markieren. Mit dem Kriegsausbruch im August 1914 endete diese Blütezeit der Altertumswissenschaft abrupt.
Der Vortrag beginnt um 11 Uhr
Der Vortrag beginnt um 11 Uhr und ist im normalen Eintritt enthalten. Im Anschluss laden der Referent und Museumsleiterin Dr. Charlotte Schreiter zu einem kurzen Rundgang durch die Sonderausstellung ein, und das theater taktil zeigt mit kurzen Spielszenen, welche Probleme die damaligen Ausgräber damit hatten, die Grabungsfelder auf dem Fürstenberg vor allzu neugierigen Besuchern zu schützen.
Autor:Christoph Pries aus Xanten |
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