Mike Anfang gewährt einen Einblick in seine Reise nach Seoul
Auch die Bedingungen, unter denen er sein Studium aufgenommen hat, sind ein angesagtes Thema!!!
Am 25. Januar dieses Jahres ging's für Mike Anfang, den 23-jährigen "Internationale-Beziehungen"-Studierenden aus Xanten, zu demhier im LK bereits ein interessantes Interview zu lesn gewesen ist, mit einem Zwischenstopp im türkischen Istanbul ins südkoreanische Seoul. Zur "Catholic University of Corea", der Uni, an der er sein derzeitiges Auslandssemester absolviert, wurde er mit einem Taxi gebracht. Dort angekommen, musste der Student sich einem erneuten Corona PCR-Test unterziehen, und seitdem befindet er sich in einem geräumigen Zimmer an der Uni, die im Stadtteil Bucheon liegt, ca 20 Kilometer von der Innenstadt Seouls entfernt, in Quarantäne.
In diesem Interview beschreibt Mike seine Reise, seine Ankunft an der Universität und den Verlauf seines Auslandssemesters.
1. Wie ist deine Flugreise vonstattengegangen? Wie lange hat sie mit welchen Zwischenstopps gedauert, welche Corona-Vorsichtsmaßnahmen musstest du beachten?
Ich bin am 25. Januar von Düsseldorf zuerst nach Istanbul geflogen, dort hatte ich einen Anschlussflug weiter nach Seoul. Ich war überrascht, denn die Flugzeuge waren voller, als ich es erwartet hatte. Das liegt aber daran, dass die Frequenz deutlich gesenkt wurde. Insgesamt war ich mit dem Hygiene-Konzept sehr zufrieden. Es wurde fast durchgehend eine Maske getragen und vermehrt auf Abstand zwischen den Gästen geachtet, im Flugzeug selber war dies natürlich nicht möglich. Innerhalb von 72 Stunden vor der Reise habe ich einen Corona PCR-Test gemacht. Dieser war zwar nicht für die Flugreise selber verlangt worden, aber galt als Einreisebedingung für den Aufenthalt in Korea.
2. Wie bist du an deinen jetzigen Wohnort gelangt? Was hast du bisher von Seoul gesehen?
Nach meiner Ankunft am Flughafen wurde meine Kontaktperson an der Universität angerufen. Durch ihren Fahrdienst wurde sichergestellt, dass ich auf einem direkten Weg zu meiner Unterkunft, die für die zweiwöchige Quarantäne bereitstand, gelangte. Dieser Quarantäne-Aufenthalt ist Pflicht für so gut wie alle Menschen, die in Südkorea einreisen möchten.
3. Was ist bisher an dem Ort, an dem du dich jetzt, befindest, passiert?
An der Universität wurde ich mit Maske und Temperaturmessgerät empfangen und nach kurzem Temperatur-Check auf mein Zimmer begleitet. Etwa 24 Stunden nach Ankunft musste ich dann erneut einen Corona-PCR Test machen, seitdem befinde ich mich in der angeordneten Quarantäne. Zweimal täglich muss ich meine Temperatur messen und sie in die verpflichtende Corona-App der Regierung eintippen, so wird auch mein Standort kontrolliert.
4. Wie sind dir deine Kommilitonen vorgestellt worden?
Da die koreanischen Studierenden noch in ihren Semesterferien sind, bin ich zusammen mit den 20 anderen Austauschstudierenden allein im Wohnheim der Uni. Wir haben im Vorfeld alle Produkte des täglichen Bedarfs bereitgestellt bekommen. Dreimal täglich wird uns eine frische Mahlzeit bis an die Zimmertür geliefert, natürlich ohne persönlichen Kontakt. Das Essen ist wirklich gut, auch wenn ich nicht immer genau weiß, was ich esse.
Insgesamt fühle ich mich in der Quarantäne den Umständen entsprechend sehr wohl. Aus meinem Fenster kann in der Ferne die Innenstadt Seouls erkennen, viel gesehen habe ich aber natürlich noch nicht. In einigen Tagen, 24 Stunden bevor die Quarantäne enden wird, werde ich meinen dritten Corona-PCR Test machen, sodass auch sicher feststeht, dass ich das Virus nicht mit ins Land gebracht habe.
In der letzten Woche hatten wir ein kurzes Online-Treffen mit den anderen Austauschstudierenden. Das sind in diesem Jahr natürlich nur ein Bruchteil derer, die sonst hierhinkommen, aber auch das kann Vorteile mit sich bringen. Ich freue mich schon die anderen Austauschstudierenden nach der Quarantäne persönlich kennenlernen zu dürfen. Die koreanischen Studierenden werden erst Ende Februar an die Universität kommen, da das Semester erst am 02. März beginnt. Bis dahin haben wir also auch ein bisschen Zeit, uns an Seoul und Südkorea im Allgemeinen zu gewöhnen.
5. Wie verläuft / wird dein Auslandssemester verlaufen? Welchen Schwerpunkt hast du dir
gesetzt? Wirst du auch Klausuren schreiben bzw. Prüfungen ablegen?
In meinem Studium hier werde ich einen Fokus auf die koreanische Wirtschaft und Kultur legen. Südkorea hat in der Vergangenheit ein spektakuläres Wirtschaftswachstum hingelegt und zählt heute zu den modernsten und innovativsten Ländern der Erde. Ich werde auch versuchen die koreanische Sprache zu lernen, auch wenn dies eine große Herausforderung sein wird. Anders als in Deutschland erlaubt das Krisenmanagement teilweise einen Präsenzunterricht. Nach ca. einem Jahr werde ich also im März zum ersten Mal wieder in einem Vorlesungssaal sitzen. Auch werde ich hier im Juni Klausuren schreiben, da die Kurse von meiner Heimatuniversität angerechnet werden. Im Sommer werde ich dann zurück nach Deutschland reisen und mein Studium der "Internationale Beziehungen" fortführen. Wie und wo das genau sein wird, weiß ich aktuell noch nicht.
Autor:Hildegard van Hueuet aus Xanten |
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