Aquädukte: Meisterwerke der römischen Baukunst
Als Meisterwerke römischen Baukunst und des technischen Fortschritts werden Aquädukte bis heute von Laien wie Fachleuten gleichermaßen bewundert. Die neue Sonderausstellung im LVR-RömerMuseum gibt jetzt verblüffende Einblicke in die Welt der römischen Technik.
Xanten. Kilometerlange Wasserleitungen mit Brücken von bis zu 50 Meter Höhe beeindrucken wegen ihrer technischen Perfektion und Ästhetik auch nach fast zwei Jahrtausenden. Derart kühn haben die antiken Baumeister selbst tief eingeschnittene Täler überwunden, dass es scheint, als hätten sie mit ihren Halbkreisbögen die Gesetze der Schwerkraft aushebeln wollen.
Antike Ingenieurskunst
Diese Bauwerke, aber auch die dem Auge verborgenen Tunnel und Druckleitungen sind eine Demonstration antiker Ingenieurskunst und Machtwillens.
Neben all der bautechnischen Raffinesse beeindruckt nicht zuletzt die Funktionstüchtigkeit, mit der die antiken Ingenieurbauten die Bevölkerung über Jahrhunderte mit qualitätvollem Trinkwasser versorgten. Mit einer Versorgungsmenge von 20 Millionen Liter pro Tag stand beispielsweise den Einwohnern des römischen Köln pro Kopf zehnmal mehr Trinkwasser zur Verfügung als den heutigen Kölnerinnen und Kölnern.
Obwohl aus der Antike keine Baupläne und Beschreibungen bekannt sind, ist es den Fachleuten unserer Tage in einigen Fällen gelungen, die in den Bauwerken steckenden Ingenieursleistungen nachzuvollziehen.
Unglaubliche Genauigkeit
So konnte die Einteilung der Fernleitungstrassen in kurze Baulose inzwischen archäologisch belegt werden, und dank der Rekonstruktion römischer Vermessungsinstrumente konnten die Methoden der mit unglaublicher Genauigkeit durchgeführten Gefälleabsteckungen ermittelt werden.
Im Zentrum der Ausstellung stehen der römische Aquäduktbau, aber auch die nachantike Nutzung der Bauwerke.
Ausgewählte Originalfunde und großartige Fotos und Modelle faszinieren mit neuen Erkenntnissen zu Planung und Vermessung, zu Wassergewinnung, Aquäduktbrücken und –tunneln. Nachbildungen römischer Vermessungsinstrumente veranschaulichen die erstaunliche Präzision, mit der die römischen Ingenieure das Wasser in die Städte brachten.
Autor:Christoph Pries aus Xanten |
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