Akkordeonmädchen Janina Hußmann - toller Platz auch im Landeswettbewerb

Damit hatte keiner gerechnet, am wenigsten Janina selber. Eigentlich war Janina Hußmann aus Lüttingen von ihrem Akkordeon-Lehrer Manfred Schmidtke nur zum Wettbewerb „Jugend musiziert“ geschickt worden, damit sie eine neue Motivation bekommt. Nur Üben und Üben, dass liegt der 11-jährigen nicht. Sie muss schon wissen wofür. „Eigentlich soll ich jeden Tag zehn Minuten üben, aber das klappt nicht immer. Nur vor dem Wettbewerb, da hab ich wirklich jeden Tag geübt.“ gibt Janina zu. Zum Leidwesen ihrer Brüder Silas und Bastian: „Wir konnten schon alle Lieder mitpfeifen.“, erinnert Silas sich und verdreht dabei die Augen.

Im 2. Schuljahr kam sie zum Akkordeon spielen. Zuerst begannen einige ihrer Klassenkameradinnen, aber sie war noch zu sehr mit dem Reiten beschäftigt, obwohl sie das Instrument sofort begeisterte. Manfred Schmidtke kommt immer in die Hagelkreuzschule und stellt das Akkordeonspiel dort vor. Ein halbes Jahr später stieg sie dann mit ein und holte rasch auf. „Sie ist immer motivierter, wenn etwas ansteht.“, erklärt ihre Mutter Katrin „Sie spielen ab und zu auf Weihnachtsfeiern oder in Altenheimen vor, dann klappt es auch vorher mit dem Üben besser.“ Ihre Leidenschaft hat sich wahrscheinlich vom Vater Edgar geerbt, der selbst jahrelang aktiv in Xanten Akkordeon gespielt hat. „Heute kann ich aber leider nicht mehr mithalten. Es reicht noch für die Weihnachtslieder, aber die klassischen Stücke, die sind mir zu schwer.“, gibt er offen zu.

Zum Wettbewerb ging es dann mit der ganzen Familie, Oma und Opa natürlich und auch ihre Freundin Mareike wollte sich das nicht entgehen lassen. In der Krefelder Musikschule spielte sie der Jury sieben Stücke von zwei verschiedenen Komponisten vor. Im Publikum sagte Silas nur zur Oma: „Das war glaube ich gut, ich habe keinen Fehler gehört!“ Und er sollte recht behalten. Von allen die mit dem Akkordeon vorgespielt haben, schaffte es nur Janina, mit 24 von 25 möglichen Punkten, sich für den Landeswettbewerb in Essen zu qualifizieren. Ob sie da große Chancen hatte wußte sie nicht, denn die Erfahrungswerte fehlten, wie man dort so spielt.

Ende März ging es dann nach Essen. Mit einem zusätzlich einstudierten Stück belegte sie einen hervorragenden 3. Platz. „Es muss ja für Janina auch noch Steigerungen geben. Aber wir sind alle mit dem Platz für so eine hohe Klasse schon sehr zufrieden.“ resümiert Mutter Hußmann.

Zur ganzen Musik will sie aber auch ihre Sportarten nicht vernachlässigen, Basketball spielt sie derzeit, fängt jetzt mit Turnen an und auch liest sie nebenbei noch sehr viel. Da fragt man sich, ob die Schule unter soviel außerschulischem Engagement nicht leidet? Bei einem Zeugnis ohne eine einzige drei, kann man diese Frage getrost mit Nein beantworten. Mit viel Interesse nahm sie auch an der Mathe-Olympiade teil, zu der sich die Kinder der verschiedenen Schulen freiwillig melden konnten. Hier bekam sie die Qualifizierung für die nächste Runde, zu der sie nach Kamp-Lintfort musste.

Dann hörte sie lange nichts und hatte den Wettbewerb schon fast vergessen, als die Einladung zur Siegerehrung ins Haus flatterte. Mit Spannung fuhr sie mit ihren Eltern nach Rheinberg und kam mit einem sehr guten 2. Platz nach Hause. Sie erreichte 29 von 30 möglichen Punkten. „Ich freue mich riesig über den zweiten Platz und ärgere mich ein bisschen, weil ich einen doofen Fehler gemacht habe.“ Nur drei Gymnasiasten aus Xanten waren überhaupt soweit gekommen. David Schmidt aus der 10. Klasse hat sich auch in diesem Jahr wieder für den Landeswettbewerb qualifiziert. Dort holt er sich wahrscheinlich die Quali für den Bundeswettbewerb, den er bereits 2008 und 2009 souverän gewonnen hat. Ob es je soweit bei Janina reicht, glaubt sie selber nicht. „Dann schon eher meine Brüder! Silas hat ja den Wettbewerb der 3. Klassen letztes Jahr schon gewonnen.“

Wir werden bestimmt noch von einem der Hußmänner oder-frauen in den nächsten Jahren berichten.

Autor:

Ingrid Kühne aus Xanten

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