HSV-Special: Die sportliche Situation
Kommen wir zum wichtigsten Punkt eines Vereines: Dem Sportlichen.
In der aktuellen Saison stellt der HSV Herbede drei Herrenmannschaften. Dazu gibt es seit dieser Spielzeit auch wieder eine komplett neu gemeldete Damenmannschaft, die in ihrer Liga für Furore sorgt. Alles zur sportlichen Situation der einzelnen Teams und in den verbleibenden fünf Partien noch möglich ist gibt’s also heute zu lesen. Im zweiten Teil des HSV-Specials.
Für die 1. Herrenmannschaft ist es die erwartet schwere Spielzeit: Nach dem Durchmarsch durch die Bezirksliga in der vergangenen Saison und dem Aufstieg in die Landesliga, der bereits vier Spieltage vor Schluss in Gladbeck klargemacht wurde, kämpft das Team von Trainer Uli Schwartz wie erwartet um den Klassenerhalt, liegt aktuell mit 13 Punkten auf Rang elf. Der Vorsprung zur Abstiegszone beträgt drei Punkte – bei noch fünf ausstehenden Partien.
Es brauchte einige Wochen, bis die Schwartz-Schützlinge so richtig angekommen waren in der Liga: Denn bis auf die zwei Unentschieden gegen den ASC aus Dortmund und den ATV Dorstfeld war zunächst nicht viel zählbares dabei am Anfang der Saison. So richtig platzen sollte der Knoten erst mit dem 30:20-Heimsieg gegen den TuS Ickern, eine der bisher besten Saisonleistungen. Auch gegen Lünen und Ahlen setzten sich die Herbeder durch, mussten aber gerade auswärts lange auf ein Erfolgserlebnis warten: Vor allem die deutliche Niederlage in Welper tat so richtig weh.
Den ersten Auswärtserfolg feierte dieMannschaft dann erneut gegen den ASC, siegte in einer Herzschlagpartie am Ende mit 31:30 und sammelte wichtige Punkte gegen einen direkten Mitkonkurrenten im Abstiegskampf. Und auch im Derby gegen den Lokalrivalen des TuS Bommern wussten die Herbeder zu überzeugen: Mit kräftiger Unterstützung aus dem Publikum unterlag man beim Favoriten mit 30:33, bot aber einen vielversprechenden Auftritt. Nicht nur hier zeigte die Mannschaft auf, dass sie in die Landesliga gehört. Trotzdem schaffte es das Team nicht, gerade in den letzten Heimpartien wichtige Zähler mitzunehmen, spielte drei Mal nacheinander nur Remis. Da hätte man sich durchaus bereits von den unteren Rängen absetzen können.
Ein wenig Kopfzerbrechen bereitet den Herbeder Verantwortlichen das Restprogramm: Mit Haltern und Bommern stehen zwei richtig schwere Partien vor der Brust. Siegt man allerdings gegen Ahlen und Lünen, in denen man bereits die Hinspiele ordentlich gestaltete, dann dürfte es etwas werden mit einem weiteren Jahr in der Landesliga.
Auch die zweite Mannschaft strauchelt in der aktuellen Spielzeit: Zunächst sorgte das Team von Trainer Marko Weiss zu Saisonbeginn mächtig für Furore, siegte gegen Hattingen, Datteln und Westerholt. Dann folgte allerdings ein Bruch, an dem das Team zu knabbern hatte. Sechs Partien lang gab’s kein Erfolgserlebnis für den Vorjahres-Aufsteiger, bis man daheim gegen den TV Gladbeck ein Remis erringen konnte und in der Woche darauf den TV aus Hüllen in die Schranken wies – wichtige Punkte gegen zwei direkte Tabellennachbarn aus dem unteren Tabellenbereich. Hier wurde der direkte Abwärtstrend gestoppt, die neu strukturierte Mannschaft, die mit etlichen jungen Spielern gespickt ist, wusste zu überzeugen.
Trotzdem, die Hypothek aus der Niederlagenserie ist hoch und so befindet sich auch die Reserve im Abstiegsstrudel. Nach den letzten Partien, in denen man mit Herne und Datteln zwei Gegner aus dem oberen Tabellenbereich bezwang und dem überdeutlichen 34:21-Sieg gegen Teutonia Riemke beträgt der Vorsprung nun allerdings wieder fünf Punkte auf die "verbotene Zone" der Tabelle. Dazu kommen die Teams mit den roten Laternen erst noch: Gegen den VfL Bochum und erneut Germania Hüllen fordert Trainer Weiss unbedingt zwei Siege – dann dürfte die HSV-Reserve dem Abstiegskampf endgültig entkommen sein. Und auch gegen Schalke und Gladbeck rechnet man sich im Herbeder Lager durchaus Erfolgschancen aus, um am Ende doch noch das Tabellenmittelfeld zu erreichen. Dann ließe sich auf dem vonstatten gegangenen Umbruch in der kommenden Saison aufbauen.
Bei der dritten Mannschaft sieht es ähnlich aus: Wechselndes Personal schaffte es nicht immer, den Gegnern paroli zu bieten, dazu sind ebenfalls etliche junge Spieler dazugestoßen, die erste Erfahrungen im Seniorenhandball sammeln. Die Mischung aus jung und alt liegt aktuell auf Rang elf der 2. Kreisklasse, auf die Abstiegsplätze sind es wie bei der 1. Mannschaft drei Punkte Vorsprung. Licht und Schatten bieten die Vorstellungen leider zu häufig: Nach einer ordentlichen Leistung setzte man sich zuletzt in Ickern durch, allerdings gibt es zu häufig Partien – auch gegen Tabellennachbarn – die zu deutlich abgeschenkt werden. Bei fünf verbleibenden Partien geht es also nur um Punkte. Da kommen Gegner wie Waltrop II gerade gelegen. Zwei Siege sollten ausreichen um die Klasse zu halten.
Mächtig Freude macht dem Verein das neu gemeldete Team der Damen: Mit nur einer handvoll Spielerinnen, die bereits im Seniorenbereich spielen „müssten“ und einigen, die noch in der Jugend auflaufen dürften, liegt das Team von Michael Wieczorek und Frank Lukaschik auf Rang eins der 1. Kreisklasse – und hat beste Chancen auf den direkten Aufstieg in die Kreisliga. Etliche Gegner hatten gegen die „HSV-Mädels“ keine Chance, mit haushohen Kantersiegen (41:13 gg. Castrop, 33:9 gg. Olfen) aber auch mit Arbeitserfolgen bewiesen diese ihre „Seniorentauglichkeit“. Zum Entscheidungsspiel um die Meisterschaft kommt es am 28. April gegen den Bochumer HC: Der direkte Verfolger hat nur einen Punkt Rückstand, im Hinspiel gab’s ein packendes 24:24-Remis. Dass man auch gegen durchaus höherklassige Teams mithalten kann, zeigten Testspiele und Turniere, an denen die neu geformte Mannschaft, in der auch Spielerinnen ohne viel Erfahrung auflaufen, teilnahmen. So besiegte man die DJK aus Ruhrtal und zeigte auf Turnieren sogar gegen Teams aus Bezirks- und Landesliga ordentliche Leistungen. Darauf will man in der kommenden Spielzeit aufbauen – dann hoffentlich in der Kreisliga.
Autor:Sebastian Wickel aus Herdecke |
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