Kreis Wesel gegen Atomkraftwerk Borssele
Rechtzeitig vor Ende der Einspruchsfrist am 12. Januar 2012 hat sich der Kreis Wesel mit Schreiben vom 10. Januar gegen das geplante neue Kernkraftwerk in Borssele ausgesprochen.
„Vor dem Hintergrund der Ereignisse und Erfahrungen bei den Atomkraftwerken (AKW) in Harrisburg, (1979), Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011) stehe ich dem weiteren Ausbau der Atomkraftnutzung negativ gegenüber. Die Energiepolitik in der Bundesrepublik Deutschland hat den negativen Erfahrungen gebührend Rechnung getragen und den Ausstieg aus der Atomkraftnutzung festgeschrieben, “ schreibt Landrat Dr. Ansgar Müller.
Er fordert, zum Schutz der Lebensgrundlagen und der Bevölkerung im Kreis Wesel die zusätzlichen Aspekte umfassend zu prüfen und deren Ergebnisse in den Umweltverträglichkeitsbericht einzubeziehen: Dazu zählen die Auswirkungen des Anstiegs des Meeresspiegels, der Absenkung des Landniveaus und von Erdbeben.
Kritisch sei die unmittelbare Lage des Standorts an der Schelde/Nordsee, der ausschließlich deichgeschützt ist. Ein eventuelles Versagen des Deichschutzes würde – wie in Fukushima – zu einer Überflutung der Anlage führen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass einerseits der Meeresspiegel in der Nordsee kontinuierlich steigt, sich andererseits das Landniveau im Deltaland der Schelde u.a. durch die Gewinnung von Erdgas senkt.
Im Rahmen einer Störfallanalyse (Austritt von Radioaktivität) fordert der Kreis Wesel, Aussagen zum Auswirkungsraum unter Berücksichtigung unterschiedlicher Windverhältnisse, zu Alarmplänen, Evakuierungsmöglichkeiten und –plänen und zu Auswirkungen auf Lebensgrundlagen (Boden, Wasser, Infrastruktur) zu treffen.
Die Stellungnahme des Kreises Wesel zum Inhalt der Umweltverträglichkeitsstudie des geplanten Kernkraftwerks in Borssele (NL) wurde an das Bureau Energieprojecten Inspraakpunt Tweede kerncentrale Borssele in Voorschoten geschickt.
Autor:Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel |
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