Über Anish Giri im Schach-Magazin 02.2012

Anish Giri, Eröffnung der Runde 5 in Dortmund 2011
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Lebenswege

Es begab sich einmal, dass im damaligen Königreich Nepal am Himalaja ein sehr begabter Junge namens Sanjay Giri nicht nur eine höhere schulische Bildung erlangen, sondern auch ins Ausland zum Studieren geschickt werden konnte. Im russischen St. Petersburg machte er sein Diplom in Hydrologie, traf die Russin Olga (eine Schachspielerin, übrigens) und es begab sich - nun, es hat gefunkt und es kamen drei Kinder zur Welt, das älteste ein Junge namens Anish.

Im Zuge seiner wissenschaftlichen Laufbahn landete Sanjay als Doktorand an der Universität Hokkaido, und so lebte die Familie sechs Jahre in Japan. Der kleine Anish lernte dort eine weitere Fremdsprache, an Schachpartnern mangelte es jedoch in dem Land, wo das Spiel Go vorherrscht. So gesehen war es für das riesige Schachtalent ein Glück, dass sein Vater auf der Suche nach einer neuen Forschungsstelle im Jahre 2007 eine solche in einem "Schachland" fand, im holländischen Delft. Für den niederländischen Schachbund war dies ein Geschenk des Schachhimmels, aus dem ihm eines der größten Talente in den Schoß fiel. Gefeliciteerd, beste Nederlandse buren (Glückwunsch, liebe niederländische Nachbarn) und (aus deutscher Sicht) so'n Pech auch, dass die Forschungsstelle an dem Institut für Hydrologie in Freiburg gerade nicht frei war. Sonst hätte der Deutsche Schachbund - der mit seinem Topspieler Naiditsch im Dauerclinch liegt, möglicherweise einen noch stärkeren, aber pfleglichen Spitzenmann bekommen. Oder gar eine Doppelspitze. Es begab sich aber so …

Vor drei Jahren wusste der damals 14-Jährige noch nicht so recht, ob er Berufsspieler werden wollte oder nicht. In einem Interview, das er dem SM64 gab ("Sympathischer Knirps ohne Flausen") machte er dies davon abhängig, wie stark er noch als Jugendlicher wird. "Stark bedeutet für mich mindestens 2700." In der neuesten Weltrangliste steht er bei 2717. Nun müsste auch Anish Giri sicher sein, das Rüstzeug zum Profi zu besitzen.

Quelle: Otto Borik im www.schach-magazin.de.

Autor:

Rainer Ise aus Weeze

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