Euregio Rhein-Waal Projekt: Elf deutsch-niederländische Kommunen tauschen sich in Weeze aus
Könnten deutsch-niederländische Workshops zu einer besseren Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Kultur und Trousimus führen? 11 Kommunen und die Euregio Rhein-Waal glauben: „Ja“. Die Gemeinde Weeze hat zusammen mit 10 weiteren Kommunen aus dem deutsch-niederländischen Grenzraum Ende 2012 bei der Euregio Rhein-Waal ein Projekt eingereicht, das im Rahmen von 3 in 2013 durchzuführenden Workshops auf Schloss Wissen die Zusammenarbeit und Abstimmung unter den Beteiligten künftig verbessern soll. Mit dem Projekt-Titel „grenzenlose kommunale Strategie“ wollen Weeze als Lead-Partner (Projektträger), Goch, Uedem, Bergen, Gennep, Mook en Middelaar, Cuijk, Boxmeer, Sint Anthonis, Grave und Mill die grenzüberschreitende Verständigung untereinander verbessern und den Austausch von Information in den Bereichen Wirtschaft, Kultur und Tourismus besser abstimmen.
Ausschlaggebend für die Einreichung des Projektes waren Gespräche zwischen deutschen und niederländischen Vertretern bei der Euregio Rhein-Waal in Kleve, die gezeigt haben, dass man nicht immer auf dem Laufenden ist, wenn es um die Frage geht, „was hat die deutsche oder niederländische Nachbarkommune für Ziele und Projekte?“ In den meisten Fällen wird man zu spät von der Nachbarkommune angesprochen, sodass eine Zusammenarbeit letztendlich erschwert anstatt erleichtert wird. Dies führt dazu, dass gute Ideen nicht umgesetzt werden können, da die Information zu spät bei der Nachbarkommune ankommt und somit Aufgaben- und Finanzierungsschwierigkeiten verursacht, die letztendlich dazu führen, dass man der „guten“ Idee ablehnend gegenüber steht.
Wil Janssen vom Büro Regiovisie in Mook en Middelaar für die niederländische und Khalid Rashid von der Gemeinde Weeze für die deutsche Seite haben sich nach dem Gespräch bei der Euregio Rhein-Waal intensiv ausgetauscht und sind letztendlich zum Schluss gekommen, dass Handlungsbedarf besteht, um das Potenzial der deutsch-niederländischen Grenzraum abzurufen. Gemeinsam haben sie Gespräche mit der Geschäftsführung der Euregio Rhein-Waal und mit deutschen und niederländischen Partnern geführt, um herauszufinden, wo die Stolpersteine für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit liegen und wie man die kulturellen, touristischen und wirtschaftlichen Vorzüge im deutsch-niederländischen Grenzraum noch mehr hervorheben und besser vermarkten kann.
Genau hier setzt das Projekt „grenzenlose kommunale Strategie“ an. Die Kommunen aus dem zentralen Kreis Kleve, Noord- en Midden-Limburg und Noordoost-Brabant haben öfters bei einzelnen grenzüberschreitenden Projekten, wie bei der Herrensitz-Route an Maas und Niers, zusammen gearbeitet, dennoch haben sie, vielleicht mit Ausnahme des Projektträgers, die Zusammenarbeit, den kontinuierlichen Austausch und die Nachhaltigkeit mehr oder weniger ruhen lassen. Ein grober Fehler, denn genau diese Punkte sind bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit immens wichtig. Die bestehenden Kontakte zu pflegen und den Informationsaustausch auszubauen, erleichtern das gemeinsame Handeln, auch bei neuen Projekten.
Um diese Kommunikations- und Kenntnisdefizite abzubauen, werden 3 Workshops nun in 2013 mit einem neutralen Moderator und Begleiter im Rahmen des neuen grenzüberschreitenden Projektes durchgeführt, die nicht nur ein Kennenlernen der Projekt-Partner untereinander ermöglichen, sondern auch die Unterschiede unter den Partnern durchleuchten werden. Zum guten Schluss und beim letzten Workshop werden die Partner neue gemeinsame Projekte vorschlagen und erörtern. Das gemeinsame Ziel aller Beteiligten ist es, am Ende 5 bis 10 konkrete grenzüberschreitende Projekte präsentieren zu können.
Beginnen werden die Workshops mit einem ersten Treffen am 25. Januar 2013 auf Schloss Wissen in Weeze. Sechzehn Personen aus den Partnerkommunen nehmen an diesem 1. Workshop teil.
Das Projekt „grenzenlose kommunale Strategie“ wird im Rahmen des INTERREG IV A-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und durch die 11 o. g. Kommunen kofinanziert. Es wird begleitet durch das Programmmanagement bei der Euregio Rhein-Waal.
Autor:Khalid Rashid aus Weeze |
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